Es passiert bei uns auf den Höfen und überall bei den Tierfamilien so viel, was wir gern mit euch teilen möchten – dadurch kommen die schönen kleinen Alltagsgeschichten einfach zu kurz.
Erinnert ihr euch an unseren Kater Tiger? (das Baby ohne Mama und mit schwerer Krankheit, die wir inzwischen erfolgreich behandeln). Gestern hat dieser kluge Junge auf besondere Weise seine Wünsche geäußert. Burckhard sollte kommen, telefonierte aber und hatte seine Tür geschlossen. Zuerst kratzte Tiger vorsichtig daran, dann heftiger, und nach einer Weile änderten sich die Geräusche. Immer wieder ein lauter Knall! Als Burckhard nachsah, hatte sich der Kater aus einem ollen Weihnachtskarton diese Zapfenfigur geklaut und kraftvoll gegen die Tür geschmissen. Bei uns leben gerade 14 Katzen, mit -zig haben wir Erfahrung, aber sowas war neu. Ein werfender Kater? Einer mit Strategie? Erst in unterschiedlicher Lautstärke kratzen, dann Geschosse einsetzen? Tiger hält damit bei uns den Rekord!
Wir konnten viele sogenannte „Angsthunde“ retten. Hunde, die weniger Chancen auf eine Zukunft haben als Tiere mit Handicap. Dabei führt uns das Leben mit ihnen zu den schönsten Erkenntnissen und tief berührenden Momenten. Alida hat ihren Artikel „Liebesbrief an einen Angsthund“ nach unzähligen Erfahrungen nicht ohne Grund geschrieben. Die Furcht haben grausame Menschen verursacht und ein Trauma ausgelöst. Aber es sind keineswegs Angsthasen, denn im Alltag sind sie meist tapfer und mit Artgenossen besonders liebevoll. Nur der Mensch lässt sie zittern, ihm trauen sie nicht mehr nach all den seelischen und körperlichen Verletzungen, an die wir voller Grauen denken, wenn unser Hund in die Ecke kriecht, sich duckt oder am ganzen Leib bebt.
DAMARI und ihr Bruder Gocchi waren besonders hart betroffen. Beide kamen getrennt nach langer Pflegezeit zu Menschen, die sie nun lieben. Damari hat’s schwerer als Gocchi, ihr Vertrauen wächst langsamer, aber jeder Fortschritt löst Jubel bei uns aus. Inzwischen konnte ein adoptierter Welpe das Ganze noch sehr fördern, sodass unser schwer geschlagenes Mädchen schon mal Futter aus der Hand nimmt oder auf ihren Namen hört. So ein Leben sucht sich kein Hund aus – für ihn ist das Dauerstress, ständiger Kampf gegen Panik. Auch Damari gehörte zu der Gruppe, die sich nicht anfassen ließ, kein Halsband, Geschirr akzeptierte und jede Leine (sogar Metall) zerbiss. Menschen, die so ein geschundenes Geschöpf fördern, haben unsere Hochachtung und Zuneigung. Auf einiges müssen sie anfangs verzichten, doch am Ende werden sie belohnt, denn hier zählt jede kleine Zuneigung, jedes Wedeln zigfach. Danke für eure Geduld, Sabine und Michael.
Aber auch eine große Umarmung an die anderen Familien mit Angsthunden, von denen schon 80% keine Angst mehr haben und bereits so weit sind, dass sie am DOGGY DAY teilnehmen. Glücklich können wir als letzten Satz sagen: Es sind zu viele, um sie alle aufzuzählen. Danke dafür.