
Abends ein Fernseh-Auftritt mit großartigen Reaktionen, und schon am nächsten frühen Morgen die Ankunft der Hunde aus Osteuropa. Voller Sorge, ob sie es heil zu uns schaffen. Der Lockdown könnte eine Konfiszierung an der Grenze bewirken … unsere Horrorvision für die schon genug gepeinigten Tiere. Doch alles ging gut!
Alida und Burckhard hatten einen liebevollen Empfang vorbereitet, dabei halfen dann nacheinander Susann, Thomas und später unsere Tier-Fotografin Sabine. EMILY flitzte blitzartig aus dem noch nicht fest verschlossenen Geschirr. Fieser Vorfall, zum zweiten Mal seit Hof-Bestehen. Unser Areal ist sicher eingezäunt, gegen Buddeln ebenso wie gegen Klettern und Springen. ABER: Ein panischer Hund kann sich in Büschen verkriechen, und sowohl beim ersten als auch bei diesem Fall war es der dornige Ilex, den wir bei Nr. 1 mit blutigen Striemen runterschneiden mussten, um das ängstliche Tier zu befreien. Dabei soll doch die Tötungsstation der letzte Befreiungsakt sein, und nach der strapaziösen Fahrt hierher endlich das gute Leben beginnen.
Glücklicherweise hat EMILY es uns leicht gemacht, ließ sich mit Leckerli und sanften Worten hervorlocken. Starr und zitternd lag sie in unserem Arm, rührend betreut von Susann, während in einem anderen Grundstücksteil Pflegemama Sonja mit dem traumhaften ELLIOT spazieren ging. Kaum war hier alles erledigt, bezauberte uns CLEO mit Sanftheit, Charme und ihrer ganz besonderen Schönheit. Alle 3 lernen nun in ihren Pflegestellen „Haushalt“, um dann in ihre endgültige Familie zu wechseln.
Von der ersten Minute an stürzten sich die meisten Hunde-Interessenten auf EMILY, für die wir die vielen Anfragen erst nach und nach bearbeiten können. Darunter auch etliche zwischen 70 und 86 Jahren. Für eine Zweijährige mit Junghund-Bedürfnissen? Wie egoistisch ist das? Egal, wie fit sich jemand fühlt – die Lebenserwartung eines Hundes liegt bei 12 bis 16 Jahren. Wir haben auch 17jährige Hunde. Und da melden sie sich nicht für den 4-5jährigen ELLIOT oder die 8jährige CLEO? Gern geben wir älteren Menschen unsere Schützlinge, aber es muss passen. Älterer Vierbeiner zum älteren Zweibeiner … das macht Sinn und beide glücklich. Alles andere ist falsch.
Trotzdem wünschen wir uns von Herzen, dass unser Trio innerhalb der nächsten 2 Wochen ein liebevolles, artgerechtes und passendes Zuhause findet, denn dann treffen die geschundenen Tiere aus Südeuropa ein. So schnell aufeinander eine echte Ausnahme bei uns, aber die Todesdrohung machte es bitter nötig. Und auf der Strecke Spanien, Frankreich, Deutschland ist die Lockdown-Gefährdung noch wesentlich stärker, also muss auch unsere Vorbereitung erheblich aufwändiger sein. Wir sind bereits bei der Umsetzung!
Unsere Bitte: Schaut nicht alle nur auf EMILY, sondern öffnet euer Herz und euer Haus mit Garten für die größeren spanischen Hunde, die so dringend Fürsorge und Zuwendung brauchen. Sie sind entweder bei uns oder in therapeutischen, aufpäppelnden Pflegestellen. Bitte lernt sie dort kennen, begleitet sie ein wenig und nehmt sie dann als neues vierbeiniges Familienmitglied bei euch auf. Es sind wundervolle, euch bereichernde Geschöpfe! Siehe „Zuhause gesucht“ auf unsere Homepage.
Noch immer unser Albtraum. Wir lassen nicht locker…