Marion unterstützt uns prima mit ihrer telefonischen Betreuung. Wenn wir von Familien lange nichts hören, bringt uns das wieder auf den neuesten Stand. Wie geht’s allen? Gibt’s Probleme? Wo können wir helfen? Doch manchmal hilft man auch u n s mit Tipps oder neuen Erkenntnissen, die wir weitergeben. Ob eine gute Trainerin entdeckt, ein Tierarzt wegen abfälliger Aussagen zu Auslands- hunden gewechselt wurde oder ein Medikament besonders erfolgreich gewirkt hat… es ist immer ein wertvoller Austausch. Oft unterstützen wir erfolgreich im medizinischen Bereich, aber auch stark bei Verhaltens- und Ernährungsproblemen bis hin zur seelischen Verfassung der Tierhalter. Denn wie es drinnen aussieht, öffnet sich nicht selten bei intensiven Gesprächen, für die wir uns dann Zeit nehmen. Zwischendurch organisieren wir Tandems bzw. Gruppen, die nah beieinander wohnen und sich zum Spaziergang treffen.
Die andere Seite für Marion und uns sind die Verschwundenen. Mail-Adresse, Telefonnummer „gelöscht“, Post kommt zurück. WO sind Hund, Katze, Pferd? Bei der Rettung hatten wir ihnen lebenslängliche Fürsorge versprochen. Keins unserer Tiere soll im Heim oder anderswo enden. Darum sind unsere Verträge eindeutig. Aber an wen soll sich unser Anwalt wenden? Auch hier setzen wir auf unser hervorragendes Netzwerk. Egal wo … jemand fährt vorbei, schaut auf die Klingel, in den Garten, fragt Nachbarn. Mit erstaunlichen Ergebnissen; so vielschichtig wie die Menschen! Die meisten haben wir gefunden und damit manches Leben gerettet. Die Personen waren nun in anderen Städten, neuen Umständen oder verstorben. Trotz Zusage und Vereinbarung hatte man uns vergessen. Aktuell sind von fast 2000 Vierbeinern noch 3 verschollen. 3 zuviel, aber auch da bleiben wir dran. Mit 2 Leuten wollten wir nichts mehr zu tun haben. Trotzdem wissen wir über „unseren“ Schützling dort ganz gut Bescheid.
Bis Ende Juni dauern unsere Rettungs- und Kastrationsaktionen in 5 Ländern. Anstrengend und mühsam, aber effektiv. Glücklicherweise mit mehr Tierärzten als früher, die sich endlich abwechseln können, wenn sie uns ihren Urlaub, ihre Freizeit schenken. Herausforderung: Alles unter einen Hut zu kriegen! Regionale Helfer, Behörden-Genehmigungen und Arbeitsräume, Transfer, Unterbringung, uns als Organisatoren, die Ärzte, das Material usw. Immer eine Sisyphos-Aufgabe mit hohen Kosten. Doch mit großem Wert! Es mindert nicht nur die Vermehrung, sondern kastrierte (markierte) Tiere werden selbst in den schlimmsten Ländern seltener getötet.
Wir bieten der Bevölkerung kostenlose Kastration an, bauen Kontakt zu ihnen auf, auch zu einheimischen Gemeinden und Tierärzten. So haben sich schon viele Freundschaften ergeben. Ideale Völkerverständigung. Und einige befreite, behandelte Tiere nehmen wir mit in eine artgerechte Zukunft, weil sie in ihrem Land nicht die kleinste Chance haben, die in einer besseren Welt doch jedes Lebewesen erhalten sollte.