
Schon lange war BONIE eine der -zig Podencas, die im spanischen Käfig ihr bedauernswertes Leben fristen und von keinem mehr gesehen werden. Tagein, tagaus dasselbe Bild. Verzweifelte Hundegesichter an Gitterstäbe gedrückt, manchmal eine verletzte Pfote, oft nur der Rücken. Verlorene Hoffnung. Als Nummer gekennzeichnet, trostlos, mit näher rückendem Todestag. Nur wenige von ihnen werden dieses empörende Elend überleben. BONIE gehört dazu. Ein winziger Augenblick zwischen uns löste nach der Erstarrung die Zusage aus: Du kommst hier raus! Jetzt wartet sie auf ein gutes Zuhause. Kein Einzelschicksal, denn 80% unserer Hunde mussten wir aus solchen skrupellosen Horrorplätzen befreien. Fast 2000 leben nun innig geliebt und beschützt in ihren Familien.
Schauen wir in unser Land. Nahezu jede Woche müssen wir gegen Misshandlung, Verlassensein, Aussetzung, Animal Hoarding und/oder schlechte Haltung kämpfen. Gefühlt ewig. Die im Wald zurück gelassene TAMINA geriet in eine verbotene Falle und wurde schwer verletzt operiert. Zum Glück stehen ihre Chancen gut. Hinter den Schuldigen (Aussetzer und Fallensteller) sind wir her!
Auch immer häufiger werden in zugemüllten, unscheinbaren Häusern elende, abgemagerte Hunde und Katzen gefunden. Einzelpersonen, Züchter, sogar Hundepensionen sammeln Tiere, die sie nicht versorgen oder sogar quälen. Jetzt litten in Brandenburg fast 40 verwahrloste, kranke oder trächtige Hunde, total verängstigt auf einem Haufen – bis zur Rettung. Eine Hündin sehnt sich nun bei uns nach besseren Zeiten für sich und ihre Jungen, die hoffentlich bald gesund geboren werden.
Das harmloseste Foto der Verletzung Neue Chance
Menschliche Abgründe gehören zum Tierschutz-Alltag. Als ob das nicht reicht, kommen vermehrt niederschmetternde Erlebnisse mit potentiellen Adoptanten dazu. Trotzdem lassen wir wieder einige an uns und unsere Schützlinge ran, nun aber ohne Erwartung. Kennt ihr das? Wir trauen uns kaum noch, uns über eine neue Mensch-Tier-Situation einfach nur zu freuen. Falsche Angaben, vorgetäuschtes Verhalten, der Hund muss „erfüllen“, aber selbst bieten sie ihm herzlich wenig, und der Hilfsgedanke scheint auszusterben. Gut, dass wir ihn schon tausendfach erleben durften.
Durch neue Portale hatten wir nur im Januar mit mehr als 80 Anfragern Kontakt, von denen wir vielen absagen mussten, weil sie ganz und gar nicht passten. Bissige Reaktionen! In den Rest investierten wir viele Arbeitsstunden, Fahrten, Besuche und Treffen, natürlich auch Hoffnungen und Gefühle. Das Ergebnis ist erschütternd. Unzuverlässigkeit, Arroganz, Gleichgültigkeit … von allem reichlich, am wenigsten begegneten uns Herz und Anstand. Ein Schock! Dennoch gilt: Wenn nur e i n Guter dabei ist! Bei 2-3 aktuellen Interessenten gehen wir davon aus mit der Erkenntnis, dass sich für sie und unsere Schützlinge alles lohnen würde.
Freuen können wir uns immer über herzliche und aufbauende Nachrichten vieler Familien mit Tieren von uns … echte Tagesaufheller. Auch unsere Tiere, die Höfe, Tierschutz-Freunde und Ehrenamtliche sorgen für Ausgleich zum Lächeln. Was sowieso bleibt, weil es ohne nicht geht, ist die Hoffnung.