Ob’s das gibt, weiß ich nicht. Aber mein Kater BENJI scheint ADHS zu haben und schwul zu sein. Unseren Kätzinnen begegnet er freundlich desinteressiert, die Kater werden schon mal geküsst. Seine große Liebe ist Micki. Dem macht er so wilde Avancen, dass der abhaut. Meistens jedoch liegen beide ganz eng umschlungen in einem Körbchen.
Und Benji gibt selten Ruhe … immer in Bewegung, immer aktiv. Ausgiebig schmusen will er nur mit Micki. Bei mir verhält er sich wie in einem Gnadenakt „sie will knutschen, also gut, bleibe ich eben in ihrer Nähe.“ Nicht dass er dabei still säße, nein, Kopf links, rechts, hoch, runter … ich brav mit der Hand hinterher. Klar, ich liebe Benji, finde ihn aber auch anstrengend.
Das waren auch meine letzten NK-Touren mit Sabine, Patricia, Annett, vor allem, weil noch drei auf mich warten. Es wird nicht einfacher, so verantwortungsvoll und selbstlos für seine Tiere da zu sein. Manche Leute sehen unseren Verein als Kaufhaus. Ware aussuchen, zahlen, abholen, fertig. Kontakt? Fürsorge? Patenschaft? Ja, wo kommen wir denn da hin?
Zum Glück gibt‘s Menschen wie Susanne und ihre Familie. Für sie hat Tierschutz eine Bedeutung. Sie schauen nicht nach der Länge vom Fell, dem „süßen Gesicht auf dem Foto“ und ob die Farbe stimmt. Zuerst haben sie zur Hündin noch DIEGO adoptiert. Dem war das neue Leben nicht recht geheuer und er rebellierte ordentlich. Doch trotz aller Probleme wurde er geliebt und gefördert, bis er starb. Diego ist dort ein wunderbar offener Hund geworden mit einem artgerechten Leben. Viele von euch kennen noch die traurige Geschichte von Huskyhündin AYKA, die wir schwer verletzt mehrfach operieren ließen, und die nach einem bösen Umweg zu Susanne kam. Zuletzt unser tauber COOPER, dem die Spanier das Trommelfell kaputt getreten hatten. Diese Familie weiß wie wir, sein schöner, stiller Kopf nimmt alles wahr, andere Sinne sind geschärft, und darum geht es den zwei so unterschiedlichen Vierbeinern dort prächtig. Beim Doggy Day gehörten sie zu den Stars.
Das sind alle unsere Tiere für uns. Doch es war einfach zu viel los in letzter Zeit, darum arbeite
ich verstärkt auf dem Hof, leicht genervt und voller Gedanken. Die Hunde springen freudig um mich herum, begeistert von sich und dem Leben im Allgemeinen. Nimm dir ein Beispiel, sage ich mir, du bist lebendig und gesund, das ist doch Grund genug, glücklich zu sein. Während ich die Wassernäpfe fülle, die Körbe ausschütte, erzähle ich ihnen vom bisherigen Tag, genau wissend, das andere sich an die Stirn tippen würden, wenn sie mich so ausführlich mit den Hunden reden hörten. Sollen sie doch…
