Manchmal verfluchen wir social media inklusive sämtlicher Kommunikationstechnik… auch wenn es ein Segen ist, unterwegs das Handy zu nutzen statt Münzen und Telefonzellen zu suchen, woran sich Jüngere gar nicht mehr erinnern.So fortschrittlich ist er eben, der moderne Mensch.
Doch für uns ehrenamtlich aktiven tierworker mit all den Aufgaben zur Tierrettung, der Schutzhof-Pflege und Vereinsleitung sind gerade Anrufe und Mails nicht selten eine enorme Bremse. Zugenommen haben Forderungen Fremder, die „im Urlaub einen eingesperrten Hund, ein leidendes Pferd, eine dürre Katze“ sehen und uns nun „die Rettung übergeben“. Sie sind vor Ort, wir weit weg, trotzdem sollen wir tätig werden. Was sagt man dazu? Doch freundlich geben wir Rat, Empfehlungen und hören nie mehr etwas. Andere unbekannte Anrufer bitten um Hilfe, weil sie „nebenan“ Tier-Misshandlung erleben, sich einen „widerspenstigen Hund von einem dubiosen Verein andrehen“ ließen, ihre „alte Katze abgeben“ wollen oder aus sonstigen Gründen. Kein tierwork-Mitglied, Spender oder Pate nimmt uns so in Anspruch wie besorgte, fremde Mitbürger, die gern delegieren, obwohl ihr Problem vor der Tür liegt. Oft verwechselt man uns auch mit einem Tierheim, erwartet bezahlte Bürokräfte und „Führung durchs Gelände“. Bei der Aufklärung stoßen wir dann auf Beschwerden statt Verständnis. Na gut, so sind wir eben, wir unvollkommenen Menschen.
Auch unsere Homepage oder die Facebook-Seite führen Tierfreunde ehrenamtlich; neben dem Beruf, der Familie, den eigenen Vierbeinern – mit Verzicht auf Freizeit. Das ist freiwillig gewählt, ganz klar, also jammert niemand. Trotzdem würde sich jeder über ein wenig Zuspruch und Anerkennung freuen. Etwas mehr Anteilnahme, mehr Interesse statt schimpfender Ansprüche wären not so bad, wie der Engländer richtig sagt. So ist er eben, der fühlende Mensch.
Das letzte Quartal des Jahres beginnt, es wird deutlich kühler, aber bitte nicht in unseren Herzen.