Wir möchten gern mal wieder Sonniges berichten, aber trotz Lust auf Besserung verschwindet er leider nicht – unser Verlustschmerz. Doch der bleibt keinem erspart, was größeres Verständnis für einander fördert. So viele unserer feinen Hunde mussten jetzt ihre liebe Familie verlassen. Die Trauer ist groß.
Und auch wir haben erst mit zeitlichem Abstand den Tod unseres Schafs MIMI begriffen. Die Hochwasser-Schadensbekämpfung war für uns zwei so fordernd, dass neben dem Tierschutzalltag für Gedanken und Reflektion kaum Platz blieb. Es ist ja nichts beendet. Nicht die Hof-Situation, nicht die Straßensperrung, die tägliche Schufterei oder der Kummer.
Wir wollten den einsamen MAXI in sein neues Zuhause fahren. Das gemietete Auto stand parat, schaftauglich von uns ausgepolstert, Rampe gebaut, Leckerli vorbereitet – und Meike wartete auf den neuen Bewohner. Aber nichts hat geklappt! Wie das ablief, ist nur schwach zu beschreiben. Maxi, der sonst freudig auf uns zuhüpft, wusste mit dem Instinkt aller Tiere sofort „da stimmt was nicht“ und verkroch sich in der letzten Ecke. Nur mit Geduld, Mühe, Halsband, Leine, Apfelscheiben und Karotten konnten wir ihn zentimeterweise vorbewegen.
Details jetzt mal ausgelassen und das Ende vorgezogen: Wir, Alida und Burckhard, sind an 4 Stellen verletzt, mit blauen Flecken verziert und hatten danach echte Schock-Symptome. Maxi tat uns von Herzen leid! Jeder Schritt ist eine Qual gewesen, am Auto dann der Versuch, unser 80 kg schweres Pommernschaf auf die Rampe zu schieben. Alida vorn, Burckhard hinten keuchend. Als Maxi voller Kraft bremste, einknickte und flehend hochsah, war Schluss. Mit hämmernden Herzen, weichen Knien und starken Schuldgefühlen.
Jetzt ist er wieder in seinem Notbehelf, hüpft uns freudig entgegen (einen Tag hat er uns ignoriert und sich erholt), aber wir müssen dieses niederschmetternde Erlebnis erst noch verarbeiten und nach einer neuen Lösung suchen.
Abschied nehmen wir von unseren geretteten, lieben Menschen anvertrauten Hunden VULPI, JONA, SOLI, NICO, LORD und IVA, die ihrer Familie, aber auch uns fehlen werden. Alle hatten hier ein gutes Leben und sind zwischen 12 und 17 Jahre alt geworden. Am Anfang zählte für uns jede einzelne Rettung, am Ende zählt jede gute Minute und tröstet uns mit dem Wissen, verlassene, misshandelte Todeskandidaten nicht nur befreit, sondern als Gegengewicht in eine liebevolle Zukunft begleitet zu haben. Diese 6 Hunde konnten ihre traurige Vergangenheit unter der fürsorglichen Decke wunderbarer Erlebnisse ruhen lassen. Mögen sie nun ihre endgültige Ruhe finden, auf dicken Wolken sitzen und uns ein wenig ihrer Weisheit runterpusten.
Jona Soli Iva Lord Nico
bg – „dreams“