Ihr kennt es sicher auch, wenn man sich sorgt und an nichts anderes mehr denken kann. So ging es uns von dem Moment an, als der kleine zerschlagene Welpe in unser Leben kam, transportiert wurde und in der Spezialklinik eintraf.
Schlaflos warteten wir den Morgen ab, denn nun wurde er operiert. Dabei stellte sich heraus, dass zumindest noch eine weitere OP nötig wird, sodass wir abwarten und weiter hoffen müssen. So zuversichtlich wie möglich. Der kleine tapfere Kerl ist mager, in schlechter Verfassung und hätte einen großen Eingriff mit langer Narkose kaum überstanden. Beide Beine werden getrennt operiert und dafür ist er in den besten Händen.
Wir danken allen für die Anteilnahme, die Spenden und die mehr als kräftig gedrückten Daumen. Weitere hoffentlich aufbauende Infos folgen.
Angstbündel
Schaut mal, was wir letzte Woche auch noch gekriegt haben. Leider nehmen solche Hilferufe zu, weil Vereine als eine Art Händler in kurzen Abständen -zig Auslandstiere ins Land holen, verantwortungslos ohne Kontrollen vermitteln und sich danach um nichts mehr kümmern. Aber auch die Familien nehmen blauäugig und sich selbst überschätzend Tiere auf, mit denen sie nie klarkommen werden und deren Schicksal ihnen im Notfall auch egal ist (wir kriegen 4-5 ähnliche Hilferufe jede Woche, aber der hier hat uns besonders berührt).
Hilferuf Nr. 2 aus Deutschland von einer jungen Frau (sinngemäß gekürzt) :
Ich habe gestern 6 Std. versucht, einen kleinen Angsthund einzufangen, der in den Garten meiner Mutter gelaufen war. Vom Besitzer (Nachbar) ließ der Hund sich nicht anfassen. Ich habe ihn mühsam ins Haus gelockt. Hier konnte ich ihn später vorsichtig kurz streicheln und eine Leine anmachen. Er schlief auch etwas. Beim Versuch mit ihm rauszugehen zeigte sich: der Hund kennt keine Leine. Das Haus des Besitzers ist nah, trotzdem dauerte der Weg ewig.
Der Hund kam erst vor einer Woche aus Polen und ich habe noch nie ein so verängstigtes Tier gesehen. Die letzten 4 Tage war er abgehauen. Der Besitzer wusste nicht, wie ein Angsthund ist und will ihn nicht behalten. Tierheim fällt hier aus, aus Gründen, die ich nicht erläutern will. Wenn bis Samstag niemand für ihn gefunden wird, muss der Hund zurück nach Polen und das heißt wohl Tötung. Das will ich verhindern!! Ich kann ihn nicht nehmen, wohne im 2. Stock, arbeite und kann ihm nicht das bieten, was er braucht. Ruhe und Zeit, um Vertrauen zu fassen und an den Ängsten zu arbeiten. Er ist vielleicht 2 Jahre alt. Nicht erzogen, gehorcht also null. Er reagiert auf kleinste Bewegungen und Geräusche mit Panik.
Ich will aber nicht, dass er wieder nach Polen zurück muss… Bitte könnt ihr helfen? Er wird sicher mal ein ganz toller Hund, wenn er jemand vertraut. Aber dies kann dauern. Toll wäre jemand mit Erfahrung und anderen Hunden ( er hat sich super mit dem Nachbarhund verstanden). Es ist wirklich dringend, sonst muss der kleine Kerl Samstag zurück…
Nur 3 Tage bis Sonnabend… der Countdown lief. Nach regem Austausch und mehr Informationen setzten wir unseren ganzen Apparat in Bewegung. Erfahrene Pflegestellen, Trainer/Therapeuten, endlose Telefonate, Mails. Wie wir, waren die meisten schon mit dem eigenen Alltag ausgefüllt oder sogar überfordert. Doch die Zeit drängte. Und tatsächlich:
Noch rechtzeitig hatten wir für das kleine Angstbündel gleich 3 gute Plätze zur Auswahl. Für ihn wird nun alles gut.