
Manchmal weiß man nicht, wie man etwas überstehen soll. Gerade trifft uns eine geballte Ladung Kummer extrem hart. Unter Einsatz all unserer Kräfte retten wir Tiere aus größter Not, tun hier alles für sie, um ihnen eine gute Zukunft zu sichern … und dann verlassen sie uns. Das kommt vor, aber bisher nie so heftig wie jetzt. Kraftvolle Männer, starke Frauen weinen gemeinsam und trauern um unsere vierbeinigen Freunde. Zuerst um TIMOR, der von Kindern gefolterte Hund, der trotz aller Mühe und Zuwendung nach kurzem Aufflackern seinen Verletzungen erlag.
Kurz darauf verloren wir unsere Traumhündin R A N I. Wie eine Sternschnuppe kam dieses ausgesetzte, skelettierte Wunderwesen
in unser Leben, zeigte uns, wie groß ein Hundeherz sein kann, denn trotz erlittener Qualen blieb RANI ein Sonnenstrahl, unser Fräulein Fröhlich, unser Glückshappen. Nach der Rettung nahm sie zu, tobte herum, erholte sich täglich mehr, ließ alle um sich herum lächeln … bis sie plötzlich zusammensackte, taumelte und sich zum Sterben hinlegte. Ach, RANI, unser Schmerz ist kaum auszuhalten.
Wer Dich gekannt hat, hat Dich geliebt und bewundert.
Wer Dich gekannt ist, ist jetzt am Boden zerstört.
4 weitere Hunde müssen operiert werden und wir warten wieder voller Angst auf die histologischen Befunde.

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Gleichzeitig kam DRAGU!
Vor 5 Jahren hatten wir diesen bezaubernden Hundejungen einer Frau in NRW anvertraut. Damals war DRAGU kaum 2 Jahre alt, schön, schlank und nur lieb. Letzteres ist er immer noch. Die Frau wurde krank, lehnte unsere Besuchsbitten ab, bis es wohl nicht mehr ging. Nun wartet das Hospiz auf sie und wir sollten den Hund abholen. Kein Problem, denn natürlich würden wir für diesen feinen, erzogenen Traumhund sofort ein liebevolles Zuhause finden? Doch vorher der Schock: Unser DRAGU war verwahrlost, krank, dick, körperlich –und viel schlimmer– auch seelisch ein Wrack. Trotzdem kuschelte er wie früher seinen Kopf in unsere Hände; selbst Zuwendung kannte er nicht mehr in seinem eingesperrten Leben, aus dem er uns ohne Bedauern gefolgt war. Es tut weh, ihn so zu sehen, daran zu denken, wie lange er leiden musste und was ihm geblüht hätte. Jetzt bauen wir DRAGU wieder auf, gesundheitlich und psychisch. Dann soll er dauerhaft geliebt, gepflegt und beschützt seine Menschen glücklich machen. Wenn das einer kann, dann er!
Wir sind ausgelaugt, tränenleer und froh, HelferInnen zu haben, die uns in dieser schweren Zeit unterstützen. Danke dafür.