Zuerst möchten wir der LÜNEPOST für ihre großartige Unterstützung danken und ihrer Redakteurin Simone, die die befreiten Hunde am Samstag mit uns empfing und über sie berichtete. Danke an unsere Fotografin Sabine Botje, die sogar einen Termin verschoben hat. Hilfsbereit mit Fotos und Hundbetreuung waren auch Corinna und Pjotr, die tierworker Susan, Thomas, Kerstin und unsere lieben Pflegeeltern, die zur Abholung von nah und fern zu uns kamen.
Schon früh um 5 Uhr trafen Stephanie & Hilde in Köln ein, um ihre dortigen Pfleglinge zu begrüßen. Gemeinsam fühlten wir alle das Schreckliche, das diese zauberhaften Hunden erleiden mussten und wie beschämend es ist, nach all dem jetzt ihre sanfte, liebe Annäherung zu erleben.
Doch nun, nach monatelanger Rettungs-Vorarbeit wollten wir ein wenig verschnaufen. Schon bei der berührenden Ankunft am Sonnabend gab’s neue Hürden. Eine Helferin war abgelenkt, sah nicht, wie Aramis sich aus dem Geschirr schlängelte und in der stachligen Hecke verschwand. Aber uns entgeht nichts… Burckhard zerkratzte sich allerlei beim Rausholversuch, schnitt dann kurzerhand die Hecke runter, während Alida mit Leckerli lockte. Nach fast 2 Stunden und zusätzlichem Einsatz von Kerstin war Aramis stinksauer wieder angeleint und abreisebereit zu seiner Pflegestelle auf Sylt.
Nächste Hürde: Das gebuchte Tier-Taxi musste in die Werkstatt. Also teurer Leihwagen für die drei Hunde mit ihren Pflegeplätzen auf der schönen Insel. Wie fix sind bloß diese „Influencer“, die Hecken und Schäden sofort fotografieren und posten? Unsereins hat dann so viel mit der Bewältigung zu tun, dass niemand an Dokumentation denkt. Generations- oder gefühlsbedingt? Alida dachte jedenfalls schon während ihrer Karrierezeit kaum an Netzwerke oder Bilder. Was an Material existiert, wurde von anderen festgehalten. Glücklicherweise… aus heutiger Sicht.
Nun ja, Aramis, sein unkomplizierter Zwilling Athos, und der zauberhafte Kuno sollten nach Sylt. Stark verspätet gefahren sind dann nur die Brüder, Kuno blieb hier. Die Hündin seiner Pflegestelle hatte Zwingerhusten, zu gefährlich für unseren Ankömmling.
Ihr findet, dass das schon ganz schön viel Probleme sind?
Recht habt ihr, aber da ging noch was: 2 weitere schlaflose Nächte. Zuerst meldete sich die Frau,
die Caia aufnahm „mein Mann mag die Hündin nicht (beruht meist auf Gegenseitigkeit), ihr müsst sie zurücknehmen“. Wie vorher Hundehotel in Reserve? Ach nee! Durch die alidaaktive Nachtsuche kam Caia am Sonntag zu einer befreundeten Tierschützerin nach Trier. Dann der späte Anruf von Beppo’s Pflegemutter: Unfall, Krankenhaus, Mann arbeitet. Weder Beppo noch die eigene Hündin konnten allein zu Hause bleiben. Kummer für alle! Alida bastelte an Schnell-Lösungen bis 4 Uhr früh. Jemand aus der Region sollte bei Beppo‘s Familie vorbeifahren und schauen, was zu tun ist. Viele Absagen. Hilfsbereit waren Jutta, die Toby von uns hat, und Angelika, bei der unser Teddy und Ulani leben. Angelika fuhr hin, lernte Beppo kennen, sprach mit dem traurigen Mann, der Beppo schon liebte und fuhr wieder nach Hause. Dort fand ein innerfamiliärer Austausch statt, dem der erlösende Anruf folgte. Gleich Montag würden sie Beppo aufnehmen „unser Beitrag zu eurer Rettungsaktion“. Unsere glücklichen Juchzer konnte man drei Straßen weit hören.
Aramis nach seiner Aktion Caia on tour again Beppo kaum da, wieder weg