… hier ist echt was los. Von wegen besinnliche Ostertage. Frauchen, Herrchen im Sauseschritt, da kann nicht mal ich mithalten. Höchstens Loran, der olle Streber. Aber es gibt was, das heißt Ukraine, wo Zweibeiner und meine Artgenossen gequält werden von was, das sich Putin nennt. Sofort fangen wir an zu knurren! Gut, dass geholfen wird und auch unser tolles tierwork so viele da rausholt.
Neulich waren wir mit Bergen von Kartons im Flüchtlingslager – ich hab draußen gewartet, hörte aber klägliches Jaulen, und mein Beschützerinstinkt schoss hoch wie ‘ne Fontäne. Eine alte Hündin klagte über Eingesperrtsein, ihr schreckliches Fluchttrauma, Schmerzen im Bein. Ich hab Frauchen heftig gestupst, weil sie helfen sollte, doch sie wusste es schon.
Oh Mann, stellt euch vor, für 3 Familien mit Hunden und Katzen haben meine Menschen Ferienwohnungen bekommen. Bis September, vielleicht länger. Weil alle laut gejubelt haben, denke ich, dass es was Tolles ist. Ich als Hund war damals ja eher scharf auf ein Zuhause, aber wenn man das nicht kriegt,
ist womöglich eine „Ferienwohnung“ nicht schlecht. Auf jeden Fall geht’s dem alten Hundemädchen nun viel besser, weil auch der Tierarzt da war.
21 gerettete Hunde und Katzen kamen „aus Trümmern“ (muss ein Ukraine-Ort sein) nach 43 Stunden über Polen in Berlin an und sind gleich zu neuen Familien nach überall hin gefahren. Die meisten durften sogar zu Zweit bleiben. Donnerwetter! Da ging’s mir anfangs aber schlechter, und hier warten auch noch 15 vierbeinige Freunde auf so eine Chance. „Dabei hilft uns die LÜNEPOST“, sagt Frauchen „dort melden sich auch immer liebe Leute.“
KARI und ELIN sind bei uns geblieben. KARI mit abgerissenem Vorderbein, doch die ist irre taff und rennt mit ihren 3 Beinen fast so schnell wie ich. ELIN ist ein feines, schnuckeliges Schmusemädchen, trotzdem nicht meine Kragenweite … zu klein und zu jung!
Klar musste mein Rudel die ganze Zeit etwas zurückstehen. Pferden, Schafen, Katzen & Co. macht das nichts, aber wir Hunde als Könige der Tiere brauchen schon unsere Aufmerksamkeit und Fürsorge und Futter und Spiele und Schmusen … besonders ich, aber na ja, ich will mal nicht so sein und verzichten, damit die alte Hundedame und die anderen Ukrainer auch Gutes kriegen. Was sagt Frauchen immer? Wir tierworker sind „altruistisch“, dabei fühl‘ ich mich knackig jung – und russisch will ich jetzt auch nicht sein…
In diesem Sinne
Euer NANDO