…und Alida ist immer noch unterwegs, um die von ihr geretteten Tiere zu besuchen. Früher hat sie das bei allen einmal im Jahr geschafft, doch dafür sind es nicht nur zu viele geworden, sondern sie sind auch im ganzen Land verstreut. Trotzdem nimmt sie sich die Zeit und genießt das Wiedersehen mit Mensch und Tier. Die Familien freuen sich darauf, und so erleben alle bereichernde Tage. Gerade ist Alida zurück aus Thüringen, wo sie bei LISSY war. Hier ihr Bericht:
„Eine hügelige Landschaft mit dem kuschligen Dorf ist inzwischen die Heimat von LISSY, die bei Annett und ihrer Familie lebt. Diese tapfere Hündin ist mir ans Herz gewachsen, und das gilt auch für ihr Frauchen. Als rumänische Männer LISSY mit Schaufelhieben erschlagen wollten, wurden sie gestört – da war die Kleine kaum 6 Monate alt. Annett nahm den schwer verletzten Welpen
mit zu sich, und gemeinsam versuchten wir alles: Diagnose (Querschnittslähmung), Behandlung, Pflege, Suche nach einem dauerhaften Zuhause. Das meiste davon endete schmerzhaft und enttäuschend.
Seit damals sind etwa 2 Jahre und viele Höhen und Tiefen vergangen, LISSY ist nun 2 ½, hat ihren Rolli und auch sonst alle/s im Griff – ein Sonnenschein, der seine Behinderung akzeptiert.
Sie rennt gesunden Hunden davon, zeigt das Temperament der Border Collies und liebt ihre Menschen. Fremdes stresst sie. Jeder Weg zum Arzt, zur Physiotherapie setzt LISSY unter Druck. Nur durch Wiederholung verliert sie ihre Panik und erkennt auch, was ihr gut tut.
Eine liebe, kluge Hündin!
Annett und ihr Mann haben 4 Hunde aus dem Tierschutz, blinde Katzen, Annett rettet schrecklich zugerichtete Hühner und gibt ihnen endlich ein artgerechtes Zuhause. Das fordert Opfer, denn beide sind berufstätig. Ihr Garten hinterm Haus ist ein schmaler, abwärts gehender Schlauch mit vielen Stufen und Platz für Tiere.
LISSY fand dort ihre Schleichwege, geht brav mit ins Hühnergehege und trifft sich auf den Dorfwegen auch mit anderen Hunden. Doch ihre beste Freundin ist die kleine Coco, zu der LISSY krabbelt, sobald sie ohne Rolli durchs Haus tobt. Das erzählt sich so leicht, ist aber in Wirklichkeit eine Riesenaufgabe. Oft muss LISSY allein bleiben, trägt ihre Windeln, kann ohne Rolli nur robben, und immer besteht die Gefahr, dass etwas wund wird. Doch aus allem macht dieses wunderbare Mädchen das Beste! Ich bewundere die kleine Hündin mindestens so sehr wie ihr Frauchen. Denn auch deren Pensum ist beachtlich.
Wie wir selbst, kennen auch Annett und ihr Mann keinen Urlaub mehr; wie bei uns sind an den Wochenenden meistens Einsätze, der Alltag mit Tierpflege ausgefüllt.
Unser tierwork e.V. und seine Paten helfen, wo sie können. Wir haben LISSYs Umfeld, ihre Lebensqualität verbessert, die medizinische Behandlung finanziert und Annett nach Kräften unterstützt. Doch sie muss die langen Wege, die tägliche Arbeit allein hinkriegen. LISSY dankt ihr das mit viel guter Laune, vorgelebter Tapferkeit und Liebe. Annett hat ihre Arbeitszeit reduziert, Dogsitting hilft, und nun wollen wir noch eine neue Klinikuntersuchung (MRT) durchführen lassen, um zu sehen, ob sich etwas verändert hat, das doch noch eine Operation sinnvoll machen würde. Annett und wir sind auch dank Paten zu jeder Hilfe für LISSY bereit.“
Aktuell wird ein Termin mit der Tierklinik vereinbart und LISSY gründlich untersucht. Das ist zwar sehr teuer und für LISSY purer Stress, aber der Hauptteil passiert in Narkose und danach sind alle schlauer.