Ein netter Auslandskumpel, eine echt arme Socke, hat mir seine Geschichte erzählt, die mich an meine und die vieler Artgenossen erinnert, deshalb kriegt ihr das jetzt auch mal zu hören.
„Als ich noch ein Welpe war, kaufte mich eine Familie und nahm mich für die Kinder mit nach Hause. Ich dachte, dass ich nun ewig da bleibe, denn Familie ist für mich das Wichtigste. Doch plötzlich wollten die mich nicht mehr. Der Grund? Keine Ahnung. Ich hab alles getan, um ihnen zu gefallen, aber ich bin auch gewachsen – wohl zu sehr. Sie gaben mich an einen bösen Fremden, der mich schon bald an einen alten Mann verkaufte. Leise Hoffnung regte sich. Doch der hielt mich als „Wachhund“ im Schweinestall und warf mir nur ab und zu Futterreste hin. Hier konnte ich zum Glück entkommen und irrte auf der Straße herum, fraß Holz gegen den Hunger, bis mich die Fänger erwischten, und schon saß ich im Käfig einer Tötungsstation. Sehr schlecht! Ich hoffte auf Befreiung, träumte von lieben Menschen, Futter und Laufen. Als die Traumfamilie mich nach meiner langen Reise in ein anderes Land aufnahm, glaubte ich an das große Glück, benahm mich tadellos, machte keine großen Fehler und fühlte mich sicher. Zwar nicht so geliebt wie ich die Menschen liebte, aber ich war mit allem zufrieden. Dann hörte ich, dass die Frau ein Baby kriegt. Sie sagte: Entweder Baby oder Hund, der muss weg. Dabei mag ich Babys. Doch da gab’s keine Chance, also kam ich wieder in ein Heim, dashieß jetzt „Deutsches Tierheim“ statt Tötungsstation, dochich war genauso gefangen. Mit großer Angst, dass noch mehr böse Menschen kommen oder ich dableiben muss. Ich wünsche mir doch nur endlich eine echte Familie, zu der ich gehören kann – ich wäre ihr bester Freund! Dank euch bin ich da raus und in einer Pflegestelle mit lieben Hundefreunden, aber auf meine Familie warte ich immer noch. Leider scheint das nicht leichter zu werden.“
Da bin ich ganz Deiner Meinung, lieber Freund und drücke Dir sämtliche Pfoten. Ich bin inzwischen ein Seniorhund und habe meine Zipperlein, aber ich werde von meiner Familie beschützt, geliebt und eingekuschelt. Das soll auch schnell für dich so sein.
In diesem Sinne
Euer Nando