… hat der gewaltige Sturm so einiges und setzt dabei reichlich Gefühle frei. Dankbarkeit, weil man es halbwegs heil überstanden hat, Erinnerungen an früh vermittelte Weisheiten, z.B. immer wieder aufzustehen. Wie ein Bambus, der sich tief biegt, aber dann neu aufrichtet – durch die Flexibilität seines Stammes. Heute nennt man sowas Resilienz. Früher haben wir Widerstandskraft und Zuversicht dazu gesagt. Als Erkenntnis ist das ein Wissen, das wenig mit dem Alter oder der Lebenserfahrung zu tun hat und von allen genutzt werden könnte.
Viele Sturmschäden lassen sich reparieren, doch manches bleibt zerbrochen. Aus unserem Netzwerk kamen schlimme Meldungen und nicht nur unsere Tiere haben gelitten. Jeder weiß: Wenn Menschen Schläge einstecken müssen, rücken Tiere weit nach hinten. Aber wir tierworker sind für die Tiere da; ihr Wohl und Wehe ist unsere Aufgabe, unser Alltag.
Nur Ignorante und Dumme hielten sich im Sturm grundlos draußen auf, schützten weder sich, ihre Tiere noch ihre Autos und brachten damit Feuerwehr und Rettungskräfte in Gefahr. Man sollte sie zur Kasse bitten – das würde sie härter treffen als jeder Vorwurf.
Bei uns auf den Schutzhöfen war zwar alles geschützt, aber die Angst und Panik unserer Vierbeiner trotzdem erschütternd. Die Katzen reagierten völlig paralysiert. Ein paar Hunde zerfetzten in Panik alles, sobald man sich für ein paar Minuten entfernte, um anderswo nach dem Rechten zu sehen. Pferde, Schafe… alle Tiere lauschten erstarrt auf’s Heulen des Sturmes, einige ertrugen es nur zitternd und wimmernd. Naturgewalt löst eben bei jedem von uns große Furcht aus.
Umso schöner das enge Kuscheln und Schmusen nach dem ersten Abklingen. Kein peitschender Regen mehr, nur noch plätschernde Tropfen, rauschender Wind. Schon schüttelt sich der Bambus, richtet sich auf und erwartet den neuen Tag. Genau wie wir und unsere Tiere. Das wünschen wir euch auch. Habt eine g u t e Woche.