von Alida Gundlach
Diesen Titel sang Katja Ebstein, als ich sie in meiner Fernsehzeit mehrmals präsentierte, und schon damals konnte ich das locker bestätigen. Rückblickend auf mein spannendes Leben voller Höhen und Tiefen sind mir tatsächlich viele Wunder zugute gekommen. Heute als ehrenamtliche, aber hauptberufliche Tierretterin begegnen mir Wunder fast noch häufiger, intensiver. Vor allem an meinen geretteten Tieren.
Tötungstrakte voller Lebewesen, die ihr Ende ahnen; Lager, Häuser, Silos mit misshandelten Geschöpfen, die verzweifelt mit sich und der Welt abgeschlossen haben. Immer mehr Wissen über die Gefühlswelt und die großartigen Fähigkeiten von Tieren – und trotzdem Ungerechtigkeit, beschämende Zustände, wohin man schaut. Schmerz, Ohnmacht, Wut als Begleiter.
Und dann die kleinen Wunder… Plötzlich sagt jemand die Adoption eines Notfalls zu, eine neue Pflegestelle bietet 2 Plätze an, wir bekommen Spenden für ein erweitertes Katzengehege, der skelettierte Wallach findet nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine Stute als Freundin, Marion aus Hannover erfreut ihre einsame Katze mit 2 Kitten, Familie Weiß nimmt noch einen weiteren Hund zu sich; ich kann statt 10 sogar 15 Tiere befreien, und alle geben den schwer gepeinigten Vierbeinern ruhig, geduldig, liebevoll Zeit zum Ankommen. Gut 4 Wochen später treffe ich bei meinen Besuchen aufgeblühte Tiere und ihre glücklichen Menschen.
Wenn das keine Wunder sind…
Auch unsere Wasserratten kommen jetzt auf ihre Kosten, aber man muss ihre Durststrecken einkalkulieren und sie nicht zu lange schwimmen lassen. Mehr Bewegung, gut dosiertes Futter, Suchübungen als Kopfarbeit … dann machen die warmen Tage Spaß, gepaart mit dem Genuss erster Corona-Lockerungen. Denn Wunder gibt es immer wieder…