
Wir lernen immer wieder dazu, denn vor vielen Jahren glaubten wir noch, Pferde in Deutschland würden geliebt, beschützt und gepflegt. Doch nicht nur unser Partnerverein KoMet zeigte uns die Realität: Qual, Verwahrlosung, Gleichgültigkeit, Schlachter … alles keine Seltenheit. So einem Schicksal begegneten wir jetzt: Frühe brutale Traber-Ausbildung in Belgien, Verkauf nach Deutschland als Gebärmaschine; dann wegen Narben, Verletzungen und ausreichender Fohlen-Produktion ein Schlachter in Sicht.
Diese sanfte Stute wurde von anderen gemobbt, suchte deutlich sichtbar Menschenkontakt, schmuste wie ein Kätzchen und fraß uns Zweibeinern sofort buchstäblich aus der Hand. Sobald wir uns näherten, rannte sie los und stand wartend am Elektrozaun. Ob Kind, Mann oder Frau … dieses emotional ausgehungerte Geschöpf liebte jeden, der freundlich zu ihr war.
Wie konnte man so ein liebes Tier seinem traurigen Schicksal überlassen? Das brachten wir nicht übers Herz. Also gab es Verhandlungen und – trotz der geringen Bedeutung dieses Pferdes für seine Besitzer- einen gepfefferten Preis (das kannten wir schon für Hunde aus Tötungsstationen). Doch nun gehört das feine Mädchen uns, und wir bereiten alles für einen schönen, artgerechten Empfang vor.