AUSFALL
95 % unserer helping hands sind krank, doch der Verein muss geführt, der Hof und seine Tiere versorgt, Problematisches gelöst, Anfragen beantwortet werden. Unsere eigenen Schützlinge brauchen ein Zuhause, dafür sind viel Vorbereitung und Zusammenführungen nötig – mit Zeiträubern als Hindernis. Manch Wichtiges bleibt liegen. Jetzt ist Verständnis wichtig, denn wir schaffen trotzdem eine Menge.
UNSER ALLTAG IM UKRAINE-KRIEG
Wut, Trauer, Ohnmachtsgefühle und Angst sind da, dürfen uns aber nicht lähmen. Hilfe tut not: Organisation von Gastfamilien, Übersetzern, Wohnungssuche, Einrichten mit dem Nötigsten, Fahrten mit Sachgütern (sehr viele durch Spenden. DANKE!), Übernahme von Flüchtlingen mit ihren Tieren plus Unterbringung. Behörden- und Arztbesuche, PCR-Tests, Quarantäne, Kinder- und Tierbetreuung. Alles muss koordiniert werden, Mails und WhatsApp nehmen kein Ende, Telefon im Dauerton. Tiere werden versorgt, Fluchtwäsche gewaschen, kostenloses Telefonieren ermöglicht. Die Flüchtlinge knüpfen untereinander Kontakt, sind oft verwandt oder bekannt. Alle haben Sehnsucht nach „Zuhause“. Nun kennen wir ihre Namen, Gesichter, Lebensgeschichten – helfen wird noch selbstverständlicher.
RESPEKT
Die kleine 3-beinige KARI wird von Franziska und Jan gepflegt und erweist sich als tapferer, lieber Schatz. Mehrere ausgesetzte Hunde haben mit Handicap die Ukraine verlassen und gleich ein Zuhause gefunden. Wir bewundern und danken ihren Retterinnen, allen Helfern, und hoffen nun, dass auch ELIN es schafft.
Der mutige deutsche Fahrer hat 3 x die gefährliche Tour ins Kriegsgebiet gewagt und nicht nur die 4 Tierschützerinnen mit allen Tieren aus Schytomyr in die Freiheit geholt, sondern auch viele andere 2- und 4-beinige Flüchtlinge. Er blieb unverletzt, sagt aber, die Bombardierung hat so zugenommen, dass er jetzt erst mal bei Transportfahrten von der Grenze in andere europäische Länder helfen wird.
DIE PANDEMIE
Zunehmende Infektionszahlen. Auch mit dieser Belastung werden wir leben müssen und lernen, damit umzugehen. Unsere Erde stößt ihre Bewohner auf vielfältige Weise ab. Zu viele von uns haben ihr zu viel angetan.
Klima, Umwelt, Krankheit, Krieg … trotz aller Signale und Katastrophen sitzen zahlreiche Mitmenschen unter ihrer dichten Glocke im gepolsterten Nest, als gäbe es kein Außen mehr.
Das wird uns in Gesprächen deutlich. Wie ist das möglich? Verdrängung? Goodlife und Spaß durch ignorieren und leugnen? Auf der einen Seite die immer Hilfsbereiten, auf der anderen
die ewigen Nabelbetrachter?
DIKTATOREN
Einige unserer Senioren-Mitglieder waren Weltkriegsteilnehmer und erzählen entsetzt, wie sehr Putin sie an Mussolini, Hitler, Mylošević erinnert. Deren Nachahmer finden sich nicht nur in Russland, denn je ärmer und ungebildeter das Volk, desto besser klappt die Unterdrückung.
Mit leerem Kopf nickt sich’s leichter! Anders in der Tierwelt: Hier kommen nicht die Skrupellosen ohne Unrechtsgefühl an die Macht, sondern nur d a s Tier wird Rudelführer, das die volle Verantwortung für die ganze Truppe übernimmt und so das Überleben sichert.