Wir trauern um LINNY

Unsere liebe LINNY.

Die Stille ist so laut, dass sie schmerzt. Weil unsere Linny zuletzt taub war, hielt sie uns alle mit vielen Geräuschen auf Trab. Sie war dement und inkontinent, aber nichts, rein gar nichts tat ihr Abbruch. Sie blieb so lieb und schön wie am ersten Tag, kaum ein graues Haar und ließ nach wie vor ihren Jungs im Rudel den Vortritt. Futterneid bekamen nur Hündinnen zu spüren.
Wir befreiten Linny 2014 aus einer rumänischen Tötungsstation, skelettiert und panisch vor Angst. Als sie bei uns ankam, flüchtete sie unter den Transporter, zitterte und weinte leise, als wir sie vorsichtig ins Haus brachten. Eigentlich sollte sie vermittelt werden, doch Linny kroch in ihrer Angst mehr auf dem Bauch als dass sie ihre Beine nutzte. Sobald ein Mann sich näherte, machte sie bebend unter sich und warf sich hin. Was man ihr angetan hat, können wir nur ahnen und möchten die Bilder sofort vertreiben.
Es hat lange gedauert, ihr Vertrauen zu gewinnen, ihre Sicherheit und ihr Selbstbewusstsein zu fördern. Doch dann war die Bindung zu stark, um diese misshandelte, traumatisierte Hündin in andere Hände zu geben. Sie kam bei uns ins Rüden-Rudel und wurde respektiert. Burckhard blieb ihr Ein und Alles, die 2 liebten sich bis zur letzten Minute innig. Linny sah in anderen Männern nur noch ihr Idol und übertrug nun auch Fremden ihre Zuneigung
Bis zum 12. Lebensjahr gab es kaum Probleme mit Linny, sie war bis auf behandelbare Herzprobleme fast nur gesund, integriert, unkompliziert, und immer offener für Mensch und Tier. 2023 hörte sie schlecht bis zur völligen Taubheit, nach und nach baute sie ab, konnte nur noch Spezialfutter zu sich nehmen, Herz, Niere und die Schilddrüse machten ihr zu schaffen. Schon zweimal sah es so aus, als ob es zu Ende ginge, aber wir ließen manche Medikamente weg und Linny berappelte sich wieder, lief uns mit wehenden Ohren entgegen und zeigte neue Lebensfreude. Gestern waren wir mit ihr draußen, sie rannte den Rüden hinterher, trank aus dem Teich, schnüffelte herum und lief uns flink wie ein Welpe nach, als sie sah, dass wir zurückgehen wollten.
Wie immer folgte unser abendliches Ritual. Auch Linny kuschelte sich in ihr Wolkenbettchen, küsste Alidas Hand, schmuste mit Burckhard und schlief ein.
In ihrem letzten Abenteuer schwebte sie hinauf zu den echten Wolken und regelt nun alles von dort. In unserer großen Trauer sind wir dankbar, dass Linny auch ihr Ende selbst bestimmte, uns still und schmerzlos verließ. Alle vermissen sie und werden sie nie vergessen.

 

Alida, Burckhard und alle unsere Tiere