P I T E R

Draußen regnet es. Die Natur weint mit uns zusammen um Dich. Und während ich mit feuchten Wangen ins Nasse blinzele, bin ich sicher, Deinen Kopf auf meinem Knie zu spüren. Du konntest so liebevoll wedeln und so zärtlich schmusen, Du sanfter, freundlicher Junge.
Dein Tod schnürt mir die Luft ab. Wie konnte das bloß passieren? Lucas und Du wart am längsten eingesperrt, eure Muskulatur erschlafft, aber während Lucas schon angeschlagen bei uns ankam, schien bei Dir alles bestens.  Klar, die Muskeln schwächelten, doch da machtest Du großartige Fortschritte.  Darum gaben wir Dich zu Eleonore und Karl-Heinz, die sich in Dich verliebt hatten und sich ein langes Leben mit Dir wünschten.  Monatelang nur positive Berichte. Du hast das Grundstück bewacht, lange Spaziergänge und Schmusestunden genossen. Nur Deine Silvester-Angst hat die beiden Menschen erschüttert.

Dann habe ich euch besucht und war überrascht von Deinem Gewichtsverlust,  Deiner Antriebslosigkeit.  Sofort verabredeten wir einen Arztbesuch zum großen Blutbild.  Das Ergebnis zeigte zunächst gute Werte,  aber erhöhte Leukozyten deuteten eine Infektion oder Entzündung im Körper an. Dagegen wollten wir alles tun, doch die genaue Ursache fehlte. Verzweifelt und ratlos forschten wir weiter und wussten nach der niederschmetternden Diagnose, dass Dir keine Maßnahme, keine Operation mehr helfen würde.
Von einem Tag zum anderen ist aus einem wunderschönen, aktiven Hund ein passiver Kranker geworden. Prostata-Krebs im Endstadium.
Wir mussten Dich in Frieden gehen lassen.
Alle, die Dich liebten, trauern nun. Auch wenn es zu kurz war, so weißt Du jetzt, dass es gute Menschen gibt und dass ein Hundeleben schön sein kann. Nichts davon war Dir vorher bekannt. PITER, Du bleibst für immer in unseren Herzen.