P I P P A

Im September 2016 bist Du zu uns gekommen, im September 2022 von uns gegangen. Als ich Dich damals aus der spanischen Tötungsstation befreien konnte und Du zitternd in meinem Arm lagst, brachte ich Dich in unser Refugio. Du bliebst lieb, aber verängstigt und scheu. Wir fanden starke Misshandlungsspuren, päppelten Dich auf und ahnten, wie es Dir bisher ergangen war. Keine 40cm groß, schätzte der Tierarzt Dich auf 6 Jahre. Was muss man Dir angetan haben? In welcher Not hast Du Dein bisheriges Leben verbracht? Dabei warst Du freundlich, ließt Dich streicheln, doch ohne Begeisterung. Wie immer hofften wir auf eine Änderung durch Liebe, Fürsorge und Förderung in einer Familie.

Horst und Asta nahmen Dich auf, Du wurdest ein Herrchen-Hund und von Anfang bis Ende eine Herausforderung für Deine Menschen. Nicht nur, dass Du gern in den Fluchtmodus verfallen und sogar mal abgehauen bist, eine Zeitlang hattest Du Dich sogar geweigert, ins Haus zu gehen und stattdessen im dann extra dafür ausgestatteten Garten verbracht.  Du warst wirklich eigen und Horst hat Dich treffend „Katzenwesen“ genannt. Er gab Dir eine Heimat und hörte nie auf, Verständnis für Dich gepeinigtes kleines Mädchen zu haben.
Du bist grauer geworden, ein wenig zugänglicher, Regen hielt Dich nun im Haus, und wir alle mussten das letzte Jahr oft um Dich bangen. Doch Du rappeltest Dich wieder auf, führtest gewissenhaft Deine Kontrollgänge im Garten durch… bis jetzt.

Plötzlich durfte Horst Dich auf den Schoß nehmen, ohne Abwehr bliebst Du bei ihm, Deinen vertrauensvollen, dankbaren Blick wird er nie vergessen. Und, liebe Pippa, auch wir werden Dich immer im Herzen behalten.