LUKE

Es tut so weh, dass Du nicht mehr bei Meike und Eva sein  kannst,   auch wenn Dein Tod  nicht  unerwartet kam. 2 lange Jahre hast Du dem Krebs die Stinkepfote  gezeigt und nach  Deinem  eigenen  Plan gelebt.  Stolz und  klar  wie  immer!   Am Ende  wolltest  Du  Deinen geliebten Menschen sogar die schwere Entscheidung ersparen und bist auf Deine rücksichtsvolle Weise still von uns gegangen.

Du,  LUCKY  LUKE,  gehörst  zu  den  Hunden  mit  viel Glück  im  Unglück.   In  Deutschland  hatte  man  Dich zusammen mit zwei Geschwistern ausgesetzt. Verletzt und entkräftet lagt ihr vor der Tür eines Tierheims.  Ihr kanntet nichts: Keine  Fürsorge,  keine  Sozialkontakte, kein Halsband. Vermutlich Zwingerhaltung. Eure Angst vor Menschen hat sich im Tierheim noch verstärkt;  ihr vegetiertet  dahin.  Dein  Bruder wurde  vermittelt,  lief weg  und  starb  unter  einem  Auto.  Deine  Schwester kam in ein anderes Tierheim.  Nur Du, der  dort  „Boy“  genannt  wurde,  bliebst  zurück.  In  jeder  Beziehung,  denn  für Dich  gab es keine  Entwicklung.  Du  bliebst  stehen … und  einsam.

Damals klingelte unser Telefon! Ein Besucher und ein Pfleger riefen uns an und  baten um  eine Chance  für Dich  „armen Hund“. Ich fuhr also zu „Boy“ und wusste gleich: „Der muss hier raus“.   Vorsichtig begannen wir uns zu beschnuppern – danach  adoptierten  wir  Dich und tauften Dich feierlich LUKE.
Meike  und  Eva  schaufelten einen Platz  für Dich frei,  begannen  sofort  mit  der  Therapie  und  meldeten schon früh: „Luke ist ein echter Musterschüler!“

An Dir erlebten wir erneut, was möglich ist,  wenn das Umfeld stimmt.  Eva hatte den Auslauf überdacht, damit Du Dich trotz Fluchtinstinkt  frei  bewegen konntest – ohne  Möglichkeit  zum Abhauen. Schon damals  hast  Du  immer  interessiert zugeguckt  und  alles  genau  beobachtet.

Schnell liebtest Du Deine beiden Lehrerinnen, konntest Dich am Rudel orientieren und dauernd Neues lernen. Du brauchtest nur jemanden, der  Dir  zeigt,  wie  Leben sein kann.  Dann  hast  Du gegrinst wie kein anderer!  Wenn Du  mit  flatternden  Ohren  lachend  auf uns  zugehüpft  kamst  und  Dich manchmal vor Deinem eigenen Mut erschreckt hast,  ging einem das Herz auf.

Liebster LUKE,  Deine Jahre bei Meike und Eva waren wunderbar,  ihr  habt  euch  viel  gegeben  und  viel voneinander gelernt.  Mehr konnten wir für Dich nicht tun.  Die  Trauer sitzt tief,  denn Du fehlst allen und bleibst uns unvergesslich.