L U C A S

Der Schmerz sitzt so tief, dass mir die Abschiedsworte schwer fallen. Ach, Lucas, ich habe Dich 2022 vor der grausamen Tötung in Spanien gerettet und mir sehnlichst gewünscht, dass wir Dir hier ein langes, wunderbares Hundeleben ermöglichen und Du schnell alles vergisst, was man Dir kleinem Kerl angetan hat.
Unter den Todeskandidaten warst Du der Kleinste, Dünnste, Abweisendste, hocktest in der Ecke des Käfigs mit abgewandtem Kopf. Doch hier hast Du früh erkannt, dass alle es nur gut mit Dir meinen. Deine Pflegemama Stephanie und ihre beiden Hunde zeigten Dir, wie schön ein Hundeleben sein kann – und Du nahmst es dankbar an, liebtest Deine Familie und sie Dich.
Schon der erste Tierarztbesuch zeigte, dass Du zu kämpfen hast, denn Deine Werte waren denkbar schlecht, aber wir waren sicher, Dich aufzupäppeln und wieder gesund zu kriegen. Bestärkt durch Deine Bewegungs- und Lernfreude, durch Deine Lebenslust, Deinen Charme, mit dem Du jeden um den Finger wickeln konntest. Täglich lerntest Du Neues, sahst besser aus.
Nach 5 erfreulichen Monaten verschlechterte sich Dein Zustand von einem Tag auf den anderen und der neue Befund ließ uns den Atem anhalten. Nur 2 Tage blieben Stephanie, um sich mit Ärzten und uns zu beraten, dann wolltest Du nicht mehr.
Wie sehr habe ich Dir ein langes Leben gewünscht und muss nun akzeptieren, dass es diese 5 Monate waren. Kein grausamer Mord in Spanien, sondern ein sanfter Weg über den Regenborgen im Arm von Stephanie, in Deinem Zuhause, dort, wo Du glücklich warst.

Lieber Lucas, misch den Hundehimmel auf! Schau mit Deinem ausdrucksvollen, verschmitzten Gesicht auf unsere unvollkommene Welt und sieh zu, dass es dort bei euch für alles, was Menschen euch angetan haben, einen Ausgleich gibt. Sende mir ein Signal, denn es würde mir sehr helfen, Deinen Verlust und den der anderen eher zu ertragen. Deine Alida