D A N A

Deine Geschichte hat mich von Anfang bis Ende begleitet, gehörte zu tierwork und wurde oft erzählt. 2012 warteten über achthundert Hunde im Not-Areal unseres rumänischen Partners und der Winter stand vor der Tür. Viele überleben ihn nicht. Dabei hattet ihr alle schon die Tötungsstation hinter euch gelassen und solltet nun eigentlich geschützt sein. Doch nicht in dieser riesigen Anzahl.
Ich habe damals dauernd ganze Gruppen rausgeholt und überall nach Plätzen für euch gebettelt.

Iris und Janne gehörten schon zu unseren Tierfreundinnen, als Janne verkündete: „Ich nehme eine Hündin“. Alle anderen hatten sich unter den schlechten Fotos, die ich mitbrachte, „ihren“ Hund nach Aussehen,  Größe,  Alter ausgesucht.  Dich wollte niemand.
Zu groß, Alter ungewiss, länger mit Misshandlungsspuren in der Tötungsstation …  nichts Süßes, das für Dich geworben hätte. Bis Janne sagte „ich nehme einen Hund, den keiner will.“ Seitdem gehört ihr ein Teil meines Herzens. Und dann kam der Transport mit 23 Hunden, die ich alle aus ihrer Not befreien konnte. Ja, es waren Hübsche dabei, die meisten mittelgroß, aber Du Dana, Du hast alles getoppt. Schön, edel, souverän, bestaunt von -zig Menschen bei der Abholung, und der beneideten Janne, die Dich in euer Zuhause brachte. Dort wurde Lucy aus Dana, ansonsten übernahmst Du das Regiment, warst gut Freund mit Kater Peter, den Kindern und Nachbarn. Niemand, der Dich nicht toll fand. Du bist mit Janne in die Praxis gefahren, konntest Dich überall prima benehmen, nur zu Hause hast Du Sessel und Betten belegt, die anderen gehörten, kanntest beim Fressen keine Verwandten und schicktest gern heftige Salven aus Deinem Allerwertesten. Aber sonst, zauberhafte Dana, warst Du perfekt.
2016 kam unser Otto dazu, auch eine arme Socke und ein kleiner Eigenbrötler, genau wie Du. Ihr hattet beide Glück und ein richtig gutes Leben bei Janne und Thomas. Die letzten Jahre trübten sich Deine Augen, Deine Hüfte tat weh, doch eure Gassirunden hast Du immer genossen. Schon 2024 gab’s eine Phase, in der es Dir schlecht ging,  aber Du hast Dich wieder berappelt. Nun, meine Schöne, bist Du mindestens 15, eher 16, vielleicht sogar 17 Jahre alt geworden und im Arm von Janne eingeschlafen. Alle trauern um Dich, auch ich mit Tränen, doch vor allem dankbaren Gefühlen.
  Deine Ankunft