Amigo
Jeder Tod ist schmerzhaft, aber Deiner gehört zu den heftigsten Tragödien unseres Tierschutzlebens.
Ich habe Dich als neugierigen, verschmusten und vitalen Dreijährigen aus unserem Refugio geholt, nachdem ich Dich traurig und dürr aus der spanischen Tötungsstation befreien konnte. Du warst ein Hund zum Liebhaben und hast Dich hier in der Pflegestelle weiter großartig entwickelt. Noch etwas dünn, aber gesund; ein aktiver Schatz, der täglich lange Spaziergänge im Rudel genoss.
Dann adoptierten Dich Annegret und Karl-Heinz; unsere Trainerin Gabi arbeitete mit Dir, Du bist Boot gefahren, alles lief bestens.
Ab April 2024 hörten wir, dass es Dir nicht gut geht, Du wurdest in der Klinik durchgecheckt, ohne klaren Befund. Erst lahmte der Hinterlauf, dann wurde eine Allergie vermutet und später stimmten die Leukozyten nicht. Deine Familie stellte die Ernährung um, doch es schien immer auf und ab zu gehen. Mal fühltest Du Dich gut, dann wurdest Du wieder als phlegmatisch beschrieben.
Der Schock traf uns urplötzlich. Nur 2 Jahre nach Deiner Adoption und kurz vor Deinem 6. Geburtstag lebst Du nicht mehr. Wie kann das sein? Von den über 2000 Tieren, die ich retten konnte, mussten wir erst einmal den frühen Tod des 5jährigen Woody verkraften, der nur ein Jahr bei seinen Menschen war, die bis zum Schluss neben ihm lagen. Ein nicht erkannter Hirntumor. Krankheiten mit oder ohne Diagnose wie bei uns Menschen.
Und nun traf es Dich, mein sanfter, wundervoller Amigo. Wie Woody warst auch Du unsere Sternschnuppe und wohl nur auf dieser Welt, um Liebe zu verschenken. Danke, dass wir Dich kennen lernen durften und Du bei uns warst. Wir trauern zutiefst mit Deiner armen, bedauernswerten Familie, die unser ganzes Mitgefühl hat.