Nach Murphys Gesetz misslingt alles, was misslingen kann. Kurzum: Jeder Mist häuft sich, nervt und schmerzt, denn leider gehören Tragödien dazu. Muss sowas nicht auch umgekehrt gelten? Dann hat es vielleicht keinen Namen, ist aber eine Lebensweisheit. Um Murphy eins auszuwischen, haben wir für Dreibeinchen TEO einen tollen, gelben Fahrrad–Anhänger zu Friderike gebracht, weitere Futter- und Hilfsgüter in bedürftige Länder geschickt, auf dem tiwo-Hof Schäden repariert, eine Menge Schönes für unsere große Jahresfeier vorbereitet, mehreren lieben Menschen wie z.B. Silke und Michael zu ihrer großartigen Hilfe gratuliert.
Die beiden hatten zu unserer ENYA den 18jährigen Öppi adoptiert, damit er bei ihnen noch ein paar schöne Tage hat und in Frieden sterben kann. Nun wird er kurz vor dem Doggy Day 23 Jahre alt. Ist das zu fassen?
Der älteste Hund, von dem man weiß, wohnt in Portugal und will im Herbst seinen 31. Geburtstag feiern. Von der Grundrasse Rafeiro do Alentejo konnten wir schon einige retten und wünschen jedem so ein stolzes Alter, denn die offizielle Lebenserwartung beträgt 12-14 Jahre.
Hundehalter wissen, dass die gemeinsame Zeit begrenzt ist, weil unsere Vierbeiner eine viel geringere Lebenserwartung haben als Menschen. Je nach Rasse kann ein Hundeleben schon nach sieben Jahren beendet sein, und kein Arzt würde das als „frühen Tod“ sehen. Es kommt also auf die Qualität an, wie man diese Zeit miteinander füllt. Selbst wenige Monate, die ein bisher nur gepeinigter Hund hier in Liebe und Würde verbringen kann, sind ein Geschenk. Die Alternative wäre das qualvolle, einsame Sterben in einem Tötungstrakt gewesen. Das tröstet erstmal nicht über die tiefe Trauer hinweg, hilft aber später bei der Bewältigung. Doch während des Schreibens traf es uns erneut.
Denn wieder schlug Murphy zu:
Nach Marvin und Lucas mussten wir uns jetzt auch noch von unserem sanften, lieben PITER verabschieden. Voller Schmerz und Tränen. Schrecklich für das ältere Ehepaar, das sich auf ein langes Leben mit diesem zauberhaften Hund gefreut hat und ihn nun viel zu früh verlor.
Wie auch bei LUCAS half beim Krebsbefund keine unserer medizinisch versuchten Maßnahmen. Wir trauern und danken allen, die uns dafür mitfühlend und geduldig Zeit geben.
Im Moment fordert uns nicht nur das Wetter mit den starken Wellenbewegungen, auch unser Alltag präsentiert sich so. Auf und ab, auf und ab. Aber damit Murphy nichts zu lachen hat, atmen wir beim Auf stark ein, tanken Kraft und Hoffnung, und ignorieren das Ab so gut es geht. Keine schlechte Übung, wenn man’s schafft. Wir streicheln unsere Tiere, dankbar für ihre tröstliche, wortlose, zufriedene Gesellschaft.