Wir schlafen mit dunklen Gedanken ans tägliche Grauen ein und wachen damit auf. Der Name Putin ist zum internationalen Schimpfwort 2022 geworden. Und sein Überfall auf die Ukraine macht uns bewusst, dass zeitgleich in 25 weiteren Ländern unserer Erde bitterer Krieg herrscht. Von Afghanistan bis Zentralafrika. Überall leiden Menschen und Tiere ähnlich furchtbare Qualen, doch den wenigsten wird so intensiv wie jetzt geholfen.
Die ukrainischen Schicksale sind unser täglich Brot. Zusammen mit zahlreichen Aktiven teilen wir so gut es geht die Ängste der Ankömmlinge, ihre Sorge um die zurückgebliebenen Liebsten, um die Zukunft. Wir weinen gemeinsam.
Unser mutiger Fahrer war bei seinem Einsatz ins Dorf vor Schytomyr im Zickzack und meist ohne Funknetz unterwegs. Er hat zwei der versteckten Tierschützerinnen, 21 Hunde und 9 Katzen nach Polen bringen können und sich gleich wieder auf den Weg zurück gemacht. Dort warten noch zwei Frauen mit 64 Tieren auf ihn und ihre nächste Chance. Der tolle Mann will anonym bleiben, aber er ist unser Held!
Auch von diesen 21 sind 7 Hunde und 6 Katzen bei uns und unseren Freunden untergekommen. Die beiden Frauen haben mit den restlichen Vierbeinern durch Partnervereine Plätze gefunden.
Wir betreuen und begleiten die nunmehr von uns übernommenen 28 Frauen und Kinder,
26 Hunde und 12 Katzen ebenso wie die Gastfamilien.
Für Flüchtlinge mit ihren Tieren können wir
-neben Wohnraum, Fürsorge und Begleitung-
nun noch kostenlose medizinische Versorgung, therapeutische Betreuung, Übersetzungen und Behördenwege anbieten. Herzlichen Dank dafür an unsere hilfsbereiten Experten!!
In einigen deutschen Regionen haben sich erste ukrainische Gruppen gebildet, die einander unterstützen und -zusammen mit ihren deutschen Gastgebern- erfolgreich kleine Netzwerke aufbauen: Olga und Arthur, Sabine und Zhana, Viktoria und Christine, Yegor und Anna, um nur einige zu nennen.
Mehr als 10.000 internationale Freiwillige machten sich tapfer auf den Weg, um an der Seite der Ukrainer gegen die russische Invasion zu kämpfen.
Nazar und Ana aus der Ukraine appellieren an alle: Lasst keine Wut an Russen aus. Über 15.000 wurden bei Kriegs-Protesten inhaftiert. Ihnen geht es schlecht. Und auch in Deutschland gibt es überwiegend Russen, die Putin schwer verurteilen.
Unsere wunderbare Therapeutin Birgit hat in Russland gelebt, weiß, welcher Druck dort ausgeübt wird und plädiert für die Liebe. Sie sah hier, wie Russen im Supermarkt plötzlich nicht mehr bedient wurden und warnt vor Hass aus Ohnmacht. Gerade in solchen Zeiten sollen wir zur Liebe, zum Guten und zum Frieden zurückfinden. Damit können wir gerade jetzt unglaublich viel bewegen.
Lasst uns gemeinsam stark sein.