Im Flüchtlingslager ist die Zelt-Reihe fast zu Ende, da liegt eine einsame Katze auf dem glatten Boden. Gleich dahinter finden wir hinter Vorhängen Oksana, ihre Mutter, Boxen mit den eingesperrten Katzen und ihre alte, verstörte Hündin. Es ist bedrückend, eng – eine riesige Umstellung zum Vorher. Trotz unserer Beklemmung bewundern wir die hier untergekom-menen Menschen, die Organisation des Ganzen und die schon fast normal wirkende Struktur.
Mit etwas Glück können wir auch noch Oksana und ihre Familie rausholen.
Wir erleben eine Zeit großer Gefühle! Wertschätzung für die UkrainerInnen, die alles verloren haben, aber ihre Tiere beschützen und auch in dürftigsten Verhältnissen klaglos und dankbar bleiben. Respekt für die logistische Meisterleistung der Städte, Millionen Kriegsflüchtlinge unterzubringen und zu versorgen. Hohe Anerkennung aller anderen ehrenamtlichen HelferInnen, ohne die auch dieser Bereich nicht funktionieren würde. Wir aktive Ehrenamtler sind unverzichtbar starke Säulen der Gesellschaft.
Gewalt, Verwüstung, Tod quälen auch am Tag 45 die Ukraine und haben eine der schlimmsten Flüchtlings-krisen ausgelöst. 4 Millionen Menschen sind geflohen, 53 von ihnen konnten wir mit Freu(n)den aufnehmen. 7 Millionen irren in der Ukraine umher, darunter viele Tierschützerinnen, die mit den geretteten Tieren Verstecke suchen. Unsere Kontaktpersonen berichten Schreckliches. Kein Zivilbereich wird verschont, auch Tierheime liegen in Schutt und Asche.
Ruhe, Schlaf und Privatleben sind weit nach hinten gerutscht, denn für uns ist hilfloses Zusehen ausgeschlossen. Doch die Kraft lässt nach, auch die Ideen, wohin mit Mensch und Tier? Wir helfen jetzt noch 2 ukrainischen Familien und holen 17 aus Trümmern gerettete Hunde nach Deutschland. Nächste Woche mehr darüber. Wer uns unterstützen kann, bitte melden.