Wir hatten eine sehr gute, konstruktive Mitgliederversammlung. Viele, die im Ausland und anderen Bundesländern leben, gaben uns ihre Vollmacht zur Stimmabgabe. In unserer Scheune sorgten dann die anwesenden aktiven Nordlichter für tierischen Austausch! Unser Vorstand wurde wiedergewählt, kann seine wichtige, lebensrettende Arbeit weiter durchführen, und sich in diesen Zeiten auf den immer schwerer werdenden Alltag vorbereiten.
Was lässt man sich nicht alles einfallen, um das Leben unschuldiger Tiere zu retten. Leider können wir den 19 Knastinsassen trotz größter Mühe bisher nur 5 Plätze bieten. Überfüllt, wie wir sind, fragten wir Hilfsorganisationen, sogar Tierheime, und natürlich unser ganzes Netzwerk. Echte Lehrstunden der Psychologie, tiefe Einblicke in die menschliche Natur. Nur ein Beispiel: Frau M. stellt sich am Telefon als „Tierschützerin“ vor, lobt ihr „großes Tierherz“, „…ich will helfen und nehme einen Zweithund“. Auf unsere Vorschläge der vierbeinigen spanischen Todgeweihten, die verängstigt und hoffnungslos in ihren engen Käfigen auf eine Chance warten, lässt die Großherzige uns wissen: „Mein Hund steht auf blond, Kurzhaar, lange Schnauze, 45 cm, ruhig und ohne Jagdtrieb.“ Wir empfehlen mal wieder das Stoff-Tier und bedanken uns für ihren aufopfernden Tierschutz. Klar hatten wir dort einen Vorbesuch gemacht, Gespräche und Telefonate geführt, Zeit, Kraft, Geld und Hoffnung investiert. Für nichts! Und das ist nur ein Fall, den wir angesichts der Kürze unseres Lebens, der großen Not vieler Unschuldiger als totale Zeitverschwendung sehen. Denn wer etwas will, findet einen Weg. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
5 befreite Hunde müssen nächste Woche noch einen vollen, langen Transport ertragen und -wieder eingesperrt in eine Box – nach 46 schlimmen Fahrt-Stunden heil bei uns ankommen. Dann beginnt wenigstens für diese 5 ein neues Leben ❤.
Für die restlichen 14 verhandeln wir mit der Gemeinde um einen Tötungsaufschub, befürchten aber, dass wir dann für alle Hunde Adoptionspapiere ausstellen sollen. Doch wohin mit ihnen? Frau M.& Co. fallen aus. Sterben lassen mit ihrem traurigen Gesicht vor Augen? Ausgeschlossen! Nachdenken, aktiv sein, Ideen rauskramen, Zuversicht ankurbeln … dabei hoffen, dass sich empathische Helfer melden und manches Herz auch Hände öffnet.
Janne hat vor 10 Jahren unsere Dana aus der Tötungsstation adoptiert. Eine sehr große Hündin, die keiner wollte und von der es nur ein mieses Foto gab. Damals sagte Janne: „Ich will ein Tier retten, das sonst sterben muss. Egal wie es aussieht“. Aus dem Transporter stieg dann eine bildschöne, süße Hündin von etwa 3 Jahren, die sich als DANA entpuppte. Plötzlich schauten alle Hunde-Abholer auf Dana, die jetzt jeder gern mitgenommen hätte. Bis heute blieb Dana-Lucy eine Belohnung für Jannes selbstlose Haltung, die uns sehr aufgebaut hat. Inzwischen ist Otto dazu gekommen, und Janne weiter so hilfsbereit wie am Anfang. Danke!