Unser tiwo, das Maskottchen mit dem markanten Auge, muss es oft zudrücken. Gerade siegen wieder Egoismus und Gleichgültigkeit über Verantwortungs- und Mitgefühl. Ein Hauptgrund, warum opferbereite Tierschützer aufgeben. Der engstirnige Mensch in seiner Blase ist schwer
zu ertragen. Wäre nur er selbst betroffen – seine Sache! Aber in unserem Alltag werden dadurch leider immer Vierbeiner zu traurigen Notfällen.
Doch dann stehen die Familien mit PRINCE und ALDO zum Besuch vor der Tür. Die Hunde kennen sich aus ihrer todbedrohten Zeit, freuen sich übers Wiedersehen und stürzen sich gleich ins Wasser. Die süße Ella hinterher. Ihr berührender Satz an die Mutter: „Kannst du dir noch ein Leben ohne Aldo vorstellen?“ Bestimmt nicht. Alles passt, auch bei Prince, obwohl wir uns da wunderbar einen netten Zweithund vorstellen können. Der schöne Springer Spaniel hat so viel zu geben, davon würde außer den beiden Menschen jeder Hund profitieren. Doch wer weiß? Die Zeit ist eine gute Helferin.
Jedenfalls sind es diese Begegnungen und Momente, die aufbauen und trösten.
Noch in tiefer Trauer über LINNYs Tod hat uns NANDOs OP sehr mitgenommen, sein Zustand besorgt. Am ganzen Körper langes Zittern und Beben, Panik wegen der Tröte, und für uns erst ein Befund nach der histologischen Prüfung im Labor. Tage der Ungewissheit. Hat das Sarkom im rausgeschnittenen Zeh gestreut? Sobald die große Wunde verheilt ist und Nando wieder auftritt,
wird er neu laufen lernen müssen. Für ihn fühlt sich jetzt alles fremd an. Aber wieder im Kummer das Wunderbare, denn welche Rücksicht die anderen Hunde nehmen, ist bemerkenswert. Sie sind
in ihrem Sozialverhalten die besten Lehrer, was viele Leute ignorieren. Die möchten leider unterwerfen statt lernen.
In der weiteren Dorf-Nachbarschaft wurden Fohlen ihren Müttern grausam entrissen, alle schrien verzweifelt, was trotz der Entfernung von unseren Pferden gehört wurde, und speziell die sensible Stute AMICA so erschreckte, dass sie losrannte, stürzte und sich am Bein verletzte. Zuerst musste sie von den anderen Tieren getrennt, versorgt und beruhigt werden. Nun wartet die ganze Prozedur mit Arzt, Röntgen usw. auf sie.
Wir sind geschafft!
Also alles wie immer. Rauf und runter. Deutlich rauf als Freudenspeicher bleibt für uns die Olympia-Feier in Paris. Was da auf die Beine gestellt wurde, war ein Jahrhundertereignis an Einfallsreichtum und Kreativität. Überwältigend das hohe Niveau, die kluge Aussage zu Freiheit und Vielfalt, die großartigen Künstler… und alles im strömenden Regen. Einzigartig! Wir verneigen uns vor Thomas Jolly. Dass jemand darüber meckert, sagt alles über unsere Spezies. Nie an sich selbst zweifeln, lieber andere kritisieren. Bei uns hat diese phantastische Show eine starke Schwingung erzeugt,
uns Kraft gegen Kälte und Grausamkeit verliehen.
Jetzt werden wir auch das richtige Zuhause für unsere Notfälle GILDA und TERRY finden, ebenso wie für unsere anderen zauberhaften Schützlinge, denen so viele Zweibeiner nicht das Pariser Regenwasser reichen können.