Der 3. Advent steht bevor und wir sind immer noch mit Hilferufen und Arbeit überlastet, total unterbesetzt, und durch diverse Probleme inklusive Computer häufig lahmgelegt. Mister Gates dürfte uns jetzt nicht begegnen, aber einige andere Leute auch nicht! Denn wie soll man so bitteschön in sanfte, besinnliche Weihnachtsstimmung kommen?
Wir brauchen große Hoffnung auf kleine Wunder.
Die vielen Abschiede schmerzen. Unsere verstorbene Sabine fehlt mir sehr, und nun hat es auch Stephanie, die hilfreichste und liebste Freundin aus NRW, nicht geschafft. Sie war vorbildlich und hat viel für tierwork getan. Als ich 2018 in Spanien gleich drei skelettierte, panisch ängstliche Geschwister retten musste und ins Refugio brachte, sah ich wenig Chancen für die verstörten Hunde, die nur aus Haut und Knochen bestanden. Der WDR zeigte in einem Film unsere Arbeit vor Ort, darunter Bilder dieses Trios mit ihren vor Angst geweiteten Augen. Unmittelbar danach rief Stephanie uns an und wollte LAY adoptieren, die problematischste von allen – trotz unserer Hinweise auf den schweren Weg. Ihre Frau war skeptischer, aber auch dazu bereit.
Wie liebevoll und geduldig Stephanie dieser Angsthündin monatelang zu Vertrauen und Sicherheit verhalf, hat sie auf einer DVD dokumentiert, die bei uns einen Ehrenplatz behält. Damit nicht genug. Schon nach kurzer Zeit fand LINA bei einer Freundin „ume Ecke“ ein tolles Zuhause, und Stephanie nahm noch KOVU auf. Die Geschwister durften also zusammenbleiben – die gemeinsamen 6 Jahre waren auch für mich eine einzige Freude. Ich fuhr nach NRW zu Besuch, und Stephanie kam mit ihren Hunden zu uns… besser ging’s nicht. Zurück bleiben nun Tränen, Schmerz und Trauer, doch vor allem wunderbare Erinnerungen an diese tapfere, großherzige Frau, die ich nie vergessen werde.
Im Moment können die wenigen guten Nachrichten nichts gegen die Menge der schlechten ausrichten, doch wir wollen unsere Zuversicht behalten. NEVE ist endlich umgezogen und alles klingt sehr positiv. Möge das auch für unsere wartenden Schützlinge der nächste Schritt sein, nachdem sie von ihren Menschen im Stich gelassen wurden. Auch ISIS und ELVIS müssen ihr erstes neues Zuhause wieder verlassen, was nicht an diesen zauberhaften Hunden liegt. Aber manchmal soll es einfach nicht sein.