
Burckhard ist wieder weit und lange zu Vorkontrollen gefahren, alle Hindernisse geduldig abwartend. Auch Alida und Björn haben zusammen Hundefamilien in Norddeutschland besucht. Erst das Eine, dann das Andere. Wobei die Nachbesuche viel mehr Spaß machen. Auch Vorkontrollen sind zeitintensiv, können aber frustrierend ärgerlich sein, wenn gemachte Angaben nicht stimmen oder -noch schlimmer- alles passt und dann abgesagt wird: „Mein Mann will doch keinen Hund“ oder „uns gefällt helles Fell besser“. Klar, total neue Erkenntnis. Super, oder? Wen wundert’s, wenn immer wieder Tierschützer hinschmeißen. Unsere hessische Freundin Rosi sagt: „Ich bin Tag und Nacht für meine Tiere da. Was mich fertig macht, sind die Leute, die einen Hund wollen. Ihr Umgang damit, ihre Forderungen an so einen Vierbeiner, ohne selbst was zu bieten. Aber tönen: Bei mir Hund sein, ist das Paradies. Mich zieht das total runter und ist das Einzige, weshalb ich aufgebe.“ Wie ist das möglich? Es sind doch Menschen wie du und ich, wie unsere Nachbarn, Freunde… warum machen wir Tierretter immer wieder die Erfahrung mit der Sorte, die „verlangt, kauft, meckert“? Natürlich gibt
es viele andere, doch manchmal stauen sich die Negativen, dann mag man sich schon mal die Decke übern Kopf ziehen.
Hilfsbereiter Björn Trio bei Friedrich ALDO nach der OP Loran´s Werk
Aber uns schreckt so schnell nichts. Wir trauten uns, unseren lieben, alten ALDO doch operieren zu lassen. Alle Tierärzte rieten zu, denn trotz Tabletten hatte Aldo Schmerzen und sein Körper wurde extrem belastet. Weil sein Herz stabil sein sollte, ließen wir ihn sehr besorgt in Narkose legen. Dann warteten wir mit Silke und Michael fiebernd auf das Ergebnis. Erschütternd! Überall verteilt fand man Schrotkugeln, sein Vorderbein und Hinterlauf waren gebrochen und sind dann -unbehandelt- falsch zusammengewachsen. Armer, armer Aldo – was muss er durchgemacht haben. Zum Glück ist sein Gebiss nun vom Eiter befreit, 10 Zähne wurden gezogen, sodass er die schlimmste Qual los ist und besser fressen kann. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl, als er zu Hause aufstand, sich von Silke streicheln ließ und mit Michael zum ersten Mal wieder raus ging. Alle Gebete erhört. Danke dafür (siehe auch Video).
Keiner weiß, was mit LORAN los ist. Altersstarrsinn? Protestwut? Als er vor 10 Jahren misshandelt, elend und dünn zu uns kam, war vor ihm nichts sicher. Stuhlbeine, Kissen, Polster… alles zerbissen und zerfetzt. Niemand wollte ihn, also blieb er bei uns. 9 Jahre war Loran ein Traumhund und jeder angeschmiert, der ihn nicht aufgenommen hatte. Doch jetzt nach dem Tod einiger Rudelfreunde fällt unser sensibler Schatz zurück in alte Verhaltensmuster, dekoriert fast täglich die Möbel um und wir dürfen Müll entsorgen. Aber mit Hilfe von NANDO & Co. arbeiten und schmusen wir verstärkt mit ihm voller Hoffnung, ihn wieder zu stabilisieren.