
Das Glücksgefühl, ALDO bei uns zu haben, vermischte sich mit großer Sorge um ihn, weil sich hier außer seinen Narben viele traurige Baustellen zeigten. Am schlimmsten: Kiefer und Ohren voller Eiter… was muss ihm das weh tun. Ein Tierarzt wollte ihn schon einschläfern, aber das kommt nicht infrage – erst wenn der Schmerz
zu- und die Lebensqualität abnimmt. Inzwischen hat Aldo nämlich die Reise-Tortur ein wenig überwunden und sich auf ein Schmerzmittel eingestellt. Dadurch bewegt er sich besser, reagiert interessierter und berührt uns sehr. Gänsehaut pur. Silke ist Ärztin und hat seine Ohren selbst hilfreich behandelt, nächste Woche schaut sich ein Experte die Zähne an. Aber wird ein Senior wie Aldo eine Narkose vertragen?
Wir warten verschiedene Meinungen ab und entscheiden dann alle gemeinsam. Dieser so lange benachteiligte, wundervolle Hund ist hier, um Liebe, Fürsorge und Freiheit kennenzulernen, um seinen Lebensabend so gut wie möglich zu genießen. Das hat Vorrang vor jedem Eingriff. Hauptsache, er bleibt schmerzfreier, wird geliebt und kann in Würde gehen, wenn es irgendwann soweit ist.
Raststätten-Pause Aldo, Alida, Michael Streicheleinheit von Silke Leckerli erschnüffeln
Glücklich hat uns auch die nächste Ankunft aus der Türkei gemacht. Obwohl manches anders
lief als erwartet. Wenigstens ohne die schreckliche Angst vom letzten Mal, als der Transport wieder zurück musste und neue Todesgefahr für unsere Schützlinge bestand. Jetzt bekamen wir sie zwar für viel Geld raus aus dem Land, aber mit dem einzigen buchbaren Fahrer, der wohl an alles dachte, nur nicht an seine lebendige „Fracht“. Die war 4 Tage unterwegs – ohne Infos für uns. Keine Ahnung, wo sie waren, wie es den Tieren ging, wann sie ankommen würden. Vorher mit unserer Kontaktperson besprochene Termine, Ankunftszeit? Wen kümmert‘s. Unter der Handynummer des Fahrers lange niemand erreichbar. Erst am dritten Tag ein mühsamer Austausch. Eintreffen nicht mehr am angekündigten späten Nachmittag des 19. Juli, sondern gegen 8/9 Uhr morgens. Also bitten wir alle, die es angeht, zum Treffen gegen 8 Uhr. Plötzlich die Info: Ankunft zwischen 3 und 4 Uhr nachts. Er würde sich vor unser Tor stellen und schlafen, bis wir ihn holen. Was glaubt ihr, was wir tun? Gegen 3:15 Uhr stehen wir am Tor … nichts. Anruf. Nichts. Müde trudeln Helfer und Interessenten zwischen 7 und 8 Uhr bei uns ein (teilweise von weit her)… nichts. Langer Vorgang, kurzes Ende: Der Fahrer stand am falschen Ort, musste zu uns navigiert werden, und der uns drohende Wut-Infarkt wurde durch einige der lieben, geduldigen Hofgäste besänftigt.
Aber: Alle Hunde sind da, voller Liebe bei uns willkommen, die Probleme vor- und nachher relativiert. Unsere Dankbarkeit überwiegt, wieder so bezaubernde, schöne Geschöpfe gerettet zu haben, die schon bald statt Angst Lebensfreude empfinden werden. Und auch das neue Menschen-Experiment war positiv: 2 von uns vorher besuchte Familien verliebten sich in ROBIN und POLLY,
die gleich in die Probezeit mitdurften. Spannender Nebeneffekt: 2 weitere Menschen kamen nicht infrage, und genauso hatten wir es eingeschätzt. Viele Gänsehaut-Momente plus ein klein wenig Freude über die eigene Menschenkenntnis, die gut vor Enttäuschung schützt.
Der liebe 3-beinige Woody Weiße Wonne: Petra, Robin, Polly, Rico Schmusebacke Allegra
Sofortige Liebe Frank + Robin Unsere Geschirr-Vorbereitung Traumschatz Rico
Sabine, die liebste, hilfsbereiteste Fotografin von allen hat die Ankunft festgehalten.