
Schon lange ging es bei uns durch Notfälle heiß her. Und dann mussten wir alle leidvoll erfahren: Weder die Pandemie noch Klimakatastrophen waren die Spitze des Elends. Ein Krieg in Europa mit unendlichem Leid für Menschen und Tiere tobt vor unserer Haustür und ist damit eine immense Bedrohung. Entsetzt schauen wir auf die dramatischen Übergriffe und die beängstigende Entwicklung in der Ukraine. Mit all unseren Möglichkeiten helfen wir Menschen und Tieren, dem Krieg zu entkommen und stehen solidarisch an ihrer Seite.
Wer kann sich vorstellen, wie es ist, aufzuwachen – und es ist Krieg im eigenen Land? Wir alle sehen die verstörend schrecklichen Bilder von Flüchtenden, von Trümmern, Angst und Grauen. Die Hilfsbereitschaft für Ankommende ist riesengroß; um sie kümmern sich an den Grenzen –zig humanitäre Organisationen.
Darum konzentrieren wir tierworker uns auf die Menschen, die zusätzliche Strapazen auf sich nahmen, um auch ihr Tier aus dem Land zu bringen. Und auf die Vierbeiner, die von den noch aktiven Tierschützern aus den Trümmern geborgen werden… allein und hilflos. Doch wir hören auch von vielen Ukrainern, die ihr Leben riskieren, um bei ihren Tieren zu bleiben.
Die Einreisebedingungen für Tiere wurden gelockert, trotzdem muss man sich anschließend um vieles kümmern. Aus diversen Gründen sind die „Übernehmer“ dafür verantwortlich. Einigen Ankömmlingen konnten wir in den ersten beiden Kriegstagen noch helfen und sie zusammen mit ihren Hunden und Katzen gut unterbringen. Alle wollten später weiter zu Verwandten und irgendwann zurück in die Heimat.
Aber wie wir von den ukrainischen Kontaktpersonen erfuhren, ist kaum noch was möglich; Wege sind blockiert, Brücken gesprengt, die Versorgung stockt. Trotzdem gibt es nach deren Aussagen noch ländliche Regionen ohne Beschuss. Etwa 100 km vor Kiew sollen sich Tierschützerinnen mit etwa 80 Hunden und Katzen durchgeschlagen haben und auf Hilfe hoffen. Wir versuchten viel, aber es scheiterte an fehlenden Autos und vor allem Fahrern. Ukrainer fallen aus, einsatzbereite Ausländer gab‘s nicht. Dabei eilt es, denn bald können auch hier Bomben fallen.
Gestern meldete sich ein deutscher ehemaliger Soldat, der mit seinem Sprinter Hilfsgüter eingesammelt hat, nun zu den Frauen fahren will und 4 Menschen, 20 Hunde und 10 Katzen rausfahren kann. Er sei sich der Gefahr bewusst, traue es sich aber zu!
Wir sind tief berührt, bewundernd und sehr besorgt. Inzwischen haben wir sämtliche Beteiligten miteinander verbunden und können nichts weiter tun als hoffen und beten. Da Putin immer mehr Waffen und Soldaten einsetzt, zählt jede Stunde, um eine Chance zu haben, heil wieder rauszukommen.
Die besten Freunde unseres Vereins boten Wohnraum für Mensch und Tier an, auch wir halten Aufnahme-Plätze bereit, Hilfsgüter, Medikamente … und warten nun unter Hochspannung auf Nachrichten. Die geben wir dann sofort an euch weiter.