Es waren einmal zwei geschundene Hundemädchen, die im Lande Spanien zusammen mit anderen Vierbeinern an einen bösartigen Mann gerieten, der im düsteren, winzigen Hexenhaus Tiere sammelte und sie im Dreck verkommen ließ. Sie mussten hungern, wurden im Suff geschlagen, blieben unversorgt, wenn sie erkrankten und liegen, wenn sie starben.
Eines Tages kam eine Amtsperson, brachte den Mann in Gewahrsam und wollte die Tiere zur Tötung mitnehmen. Das hörten die germanischen tiwo-Feen, holten andere Elfen hinzu und eilten zur Rettung herbei. Was sie sehen mussten, traf sie bis ins Mark. So viel Elend, so viel Schmerz.
Die beiden Hundemädchen NARIA und STELLA hatten sich aneinander geklammert, auch viele der 16 noch Lebenden bildeten kleine Grüppchen – ihr Bollwerk gegen Gewalt und Bosheit. Alle kamen zu besseren Menschen, aber nicht gemeinsam. Genau wie Naria fand Stella ein Zuhause bei einem Paar, eine Stunde voneinander entfernt. Mit geschätzten sechs Jahren waren sie gleich alt, äußerlich völlig verschieden, doch beide hübsch, lieb und sozial. Löwenmädchen Naria, Wölfchen Stella.
Bewegung, Freude, Liebe, Fürsorge, Respekt … nichts davon kannten die Zwei und lernten nun ein ganz neues Hundeleben kennen. Dafür dankten sie ihren Familien zärtlich, bescheiden und klug. Drei wertvolle Jahre lang.
Und als Naria einen Krebsbefund bekam, verlangsamte auch Stella ihren Rhythmus. Ohne von der anderen zu wissen, kämpften beide tapfer gegen ihre Krankheit. Jede für sich. Wir Feen hatten sie vorher noch besucht, wussten aber nichts vom verschlechterten Zustand. Doch unsere Sinne blieben wach, wir spürten Gefahr und suchten den Kontakt.
Wie früher hatten sich unsere beiden getrennten Hundemädchen innerlich aneinander gelehnt und fast gleichzeitig von dieser Erde verabschiedet. Naria und Stella sind wieder zusammen. Seite an Seite sind sie über die Regenbogenbrücke gegangen, erzählen nun den anderen Hundeengeln von ihren irdischen Abenteuern und überschütten uns mit Feenstaub, damit wir weiter zaubern und helfen können. Sie waren 3 Jahre bei ihren Menschen, für immer bei ihren Feen.
