Wir kriegen dauernd Weihnachtsbriefe mit dem Tenor „diesen Wochen liegt ein Zauber inne. Der Duft von Tannen, Zimt und Kerzen wärmt unser Herz, die Welt ist stiller.“ So eine ruhige, gemütliche Weihnachtsstimmung will bei uns nicht recht aufkommen. Sorge um Kranke, Hilferufe vom Nachbarort bis zu vielen Ländern mit Krieg und Katastrophen. Wie immer in dieser Jahreszeit nehmen Tötungen zu, Notfälle und damit auch der Kummer, weil uns „das da draußen“ tief drinnen berührt.
Von unseren geretteten Tieren aus Valencia haben es 3 nicht überlebt, andere brauchen lange, um wieder gesund zu werden. Aber um das Gute zu sehen: 8 genießen die Fürsorge, die Freiheit nach ihrer Todesangst und all dem Leiden im Schlamm und Wasser.
Black week als Schnäppchenjagd? Für uns hat es eine andere Bedeutung.
Weitere Abschiede stehen bevor. Einige unserer Schützlinge zeigen Alterserscheinungen, weniger Kraft und Lebensfreude. Ihre Menschen ertragen den Gedanken kaum, sich trennen zu müssen. Auch wir leiden mit und begleiten alle so gut wir können. Aus unserer Sicht ist es eine große Hilfe, dass wir eine sichtbare Qual beenden dürfen und nicht aus eigenen Gründen damit warten. Das Leben unserer Hunde ist kurz, darum sollen wir jede gute Minute genießen. Dass die geringer werden, signalisieren eine Menge Anzeichen. Schon zwei davon reichen, um sich damit auseinanderzusetzen.
Wenn der Hund Schmerzen hat, die mit Medikamenten kaum noch zu lindern sind. Oder die Folgen einer Erkrankung die Lebensqualität beeinträchtigen, wie zum Beispiel Atemnot oder starke Demenz. Auch trockene Haut und Schleimhäute sind Symptome dafür, dass sich der Zustand des Hundes verschlechtern kann. Ebenso wie das eingefallene Gesicht oder Untergewicht. Koordinationsverlust, extreme Müdigkeit. Er wird schwächer, kraftloser, läuft schwankend und hat vielleicht Muskelkrämpfe. Lustlosigkeit und Teilnahmslosigkeit: Der Hund lässt sich nicht wie sonst begeistern, wirkt passiv und desinteressiert. Er verweigert Futter und Wasser, ist apathisch, zeigt verändertes Sozialverhalten. Desorientierung: Das Tier findet nicht mehr zur Tür hinaus oder bleibt hinter einem Möbel stehen. Neuer Schlaf-Wach-Rhythmus: Der Hund ist nachts wach, will ständig raus, ist bis zur Erschöpfung in Bewegung. Verlust der Stubenreinheit, zittern, jaulen, winseln. Zusammengefasst: Man muss auf jede negative Veränderung achten.
Das alles ist den meisten Menschen zwar bewusst, wird aber erst schmerzlich realisiert, wenn es so weit ist. Denn schleichend wird der Hund älter. Oder kränker. Bevor es zur Qual für ihn wird, müssen wir ihn gehen lassen und dankbar sein für die Zeit, die er bei uns war und uns bereichert hat. Anfangs ist das kein Trost, aber mit der Zeit wird es einer. Ganz sicher!
Vieles davon gilt auch für unsere Katzen!
Über unsere Besuchstouren und den aktuellen Stand zu MAX, MARGI, DRAGU berichten wir demnächst.
Jetzt wünschen wir den Weltgestaltern mehr Ein- und Weitsicht und euch allen einen friedlichen 1. Advent.