
Das vierte Quartal dieses Jahres hat begonnen, es wird deutlich kühler, aber bitte nicht im Herzen. Dabei piekt es da manchmal ganz schön.
Good news: Unsere Ruby zieht nach Ostfriesland; hoffentlich kommt Bruder Urmel in ihre Nähe (nach allem, was da wieder passiert ist). Erste top-Erfolge durch Alexandras Spezial-Training mit Ninja und Orpheus … wir sind gespannt. Auch auf Terry wartet ein personal coaching (inklusive Pflegestelle). Der verlassene Kater Rocky fand trotz hohem Alter und schwierigem Aussehen ein gutes Zuhause. Woodys und Teos Frauchen konnten wir zum Austausch über ihre Dreibeiner vernetzen, sodass alle davon profitieren. Wir machen die Schutzhöfe winterfest, starten letzte Aufräumarbeiten, verstärken bei uns und unseren Schützlingen die Vitaminzufuhr, und auch die ersten 2 Kälteschutz-Transporte für die Auslandstiere sind unterwegs. Viele müssen im Freien durchhalten – für sie kam wieder eine Menge zusammen und wird manches Leben retten.
Bad news: Nach dem Schock der „Rückgabe“ von Isis & Murphy (wie entsorgte Toaster) jetzt unser Entsetzen wegen Urmel (siehe unten). Ausgerechnet der Hund, der über 40 Anfragen bekam, bleibt zurück? Noch dazu lief es richtig mies in Rumänien. Unter anderem wollten wir den leidenden Hunden eines maroden Tierheims in Cluj helfen und haben dafür viel auf uns genommen. Lange Fahrt, es goss in Strömen, vergebens warteten wir auf den „Heimleiter“. Kein Rankommen. Alles versucht. Frust pur! Aber wir arbeiten mit 3 guten Sheltern zusammen und hatten dort – 180 km weiter – reichlich zu tun. Trotzdem Mist. Besonders für die bedrohten Tiere. Und dann traf noch ein erschreckender Notruf von zu Hause ein. Also nichts wie schnell zurück.
Herzschmerz: Von 11 Vorbesuchen bei Interessenten nur 4, denen wir g e r n einen Hund geben möchten. Auch bei Begegnungen ging‘s oft nur um Optik „weiß passt so gut zu allem“, oder alles sollte so sein wie beim verstorbenen Vorgänger, manchen fehlten Herz und Kenntnis, gelegentlich tauchen sogar echte Spinner auf. Doch mal sagen wir ab, mal sagt man uns ab. Dann „will mein Mann doch keinen Hund“, „wir fühlen uns nicht bereit“. Na bravo … früh erkannt!
Die schwierige Suche nach einem liebevollen, artgerechten Zuhause für unsere Schützlinge öffnet uns ständig das Tor in „Gottes bunten Menschen-Zoo“. Also gucken wir genau hin. Unsere Tiere wurden aufwändig und emotional gerettet, fürsorglich aufgepäppelt und sollen nun in eine gute Zukunft – ohne Erwartungen, ohne das Rückgabe-Pech von Isis & Murphy. Zwar durch unsere Vorsicht Ausnahmen, passieren aber: Nun leider dem wundervollen Urmel, doch der hat nochmal Glück gehabt. Er war nach Ostfriesland vermittelt – und Ruby in denselben Ort. Den Aufwand dafür, die Konsequenzen könnt ihr euch nicht vorstellen, weil so viele Menschen und Hunde darin verwickelt sind. Es wurde Wichtiges verschwiegen, dann noch „Maßnahmen“ genannt, die Urmel hätte ertragen müssen. Darum ist alles geplatzt – wir stehen da mit den getrennten Geschwistern und einem Haufen Problemen. Trotzdem starten wir sofort die Suche nach einem neuen guten Zuhause für Urmel, möglichst in der Nähe seiner Schwester.
Nebeneffekt: Wir sollen u.a. Absagen still schlucken, aber jede zweite von uns schafft frische Feinde (die Beleidigungen und Drohungen müsstet ihr mal lesen). Früher hätten wir nie gedacht, dass wir jemals sowas erleben und noch weniger, dass es irgendwann sogar an uns abperlt. Tierbeziehungen spalten offensichtlich die Menschen. Und wie bei fast allem haben auch hierbei die Tiere nichts damit zu tun … eine rein menschliche Problematik.